Otto-Hahn-Schule Hanau, Hanau Verhaltensbiologische Exkursion der Biologiekurse

Otto-Hahn-Schule Hanau

Gelerntes Wissen praktisch anwenden, Ängste überwinden, neue Stärken entwickeln

Ende Januar machten unsere beiden Q3 Biologieleistungskurse einen Ausflug zum Heinrichshof Gründau. Lange im Vorfeld wurde diese Exkursion geplant und vorbereitet.

Das Ziel der Exkursion bestand darin, das im Unterricht erlernte Wissen aus dem Bereich Verhaltensbiologie, in der Praxis anzuwenden. Die Schüler*innen hatten zuvor die Methoden der Verhaltensbeobachtung und der Konditionierung kennengelernt. Dies sollte nun um die dazu passende Praxis erweitert werden.

Der Tag begann mit der Beobachtung von Pferden im Umgang mit Artgenossen. Hierfür wurden zuerst der Haflinger „Whiskey“ und der PRE „Valdés“ zusammen in die Bewegungshalle gelassen. Die Pferde stehen zusammen in artgerechter Offenstallhaltung und kennen sich zwar gut, standen aber seit dem Sommer in getrennten Pferdegruppen. Unter diesen Bedingungen war Konfliktpotenzial vorhersehbar. Es war typisches Pferdeverhalten erkennbar, das zur Klärung von Rangordnung eingesetzt wird. Es wurde sehr deutlich, wie Dominanz und Führungskompetenz unter Pferden erreicht wird. Basierend auf dieser Beobachtung sollte dann in kleinen Gruppen eine Strategie entwickelt werden, mit der sich das Pferd dem Menschen ohne Hilfsmittel (Halfter oder Futter) anschließt. Die Schüler*innen konnten ihre Ideen dann in der Praxis testen. Am kreativsten war die Simulation eines Pferdes, durch huckepack nehmen der Mitschüler*innen.  Mit großem Erfolg gelang es einigen Lernenden sogar, dass sich das ehemalige Wildpferd „Valdés“ anschloss, was nicht so einfach war. Hierbei war es sehr interessant zu sehen, wie Schüler*innen mit Angst vor Pferden über sich hinauswuchsen, mit den Pferden arbeiteten und ihre Ängste überwanden.

Diese Übung ist nicht nur in der Pferdeausbildung oder dem Biologieunterricht zu finden, sie wird auch beim Training von Führungspersonal gerne eingesetzt. Gecoacht wurden die Gruppe von Jannina Piringer und der Westerntrainerin Melina Rapp von Golden Westerntraining.

Nach erfolgreichem Erstkontakt mit den Pferden, wurde die klassische Konditionierung an Pferden erprobt. Hierfür wurden „Valdés“, die Ponystute „Cara“, die Quarter Horse Stute Fine und natürlich Whiskey trainiert. Die Pferde lernten eine völlig neue Übung, das „Ja“-Sagen“, den „spanischen Schritt“ und das Aufheben von Gegenständen.  Die Schüler*innen durften sich das Trainingskommando selbst aussuchen oder auch nur mittels Körpersprache arbeiten. Alle vier Pferde lernten ihre Aufgaben durch ihre „neuen“ Trainer*innen. Die verschiedenen Übungen basieren auf operanter oder klassischer Konditionierung und  hierbei konnten sehr genau die einzelnen Schritte der jeweiligen Methode beobachtet werden. Hier war es sehr spannend anzusehen, wie schnell die Pferde auf die Schüler*innen reagierten, wenn das Training korrekt durchgeführt wurde. Es galt volle Konzentration bei den Zwei-und Vierbeinern zu erreichen.

Zum Abschluss bekamen die Schüler noch eine kurze Darbietung aus den Bereichen „Horsemanship“ und „Zirzensik“, für die Körpersprache und Konditionierung beim Lernverhalten sehr wichtig sind. Natürlich durfte auch hier die Praxis nicht fehlen. Jeder durfte die gesehenen Übungen mit den Pferden von Jannina Piringer und Melina Rapp selbst ausprobieren. „Valdés“ und „Whiskey“ waren hierbei gute Lehrer, da sie Konzentration und exaktes Arbeiten verlangten. Manchmal haben die besten Lehrer eben vier Beine! An diesem Tag war eben nicht der Lehrplan von Interesse, es ging auch um die Stärkung der Persönlichkeit, Teamfähigkeit, den Abbau von Ängsten und Vorurteilen und natürlich auch um eine Portion Spaß. Der Abschluss bestand aus einem Wettrennen zwischen Jannina Piringer und ihrem Valdes, Melina Rapp und Whiskey und zwei Schülern des Sport-Leistungskurses, bei dem olympische Stimmung auf dem Heinrichshof aufkam.

Dank der Gastfreundschaft der Betriebsleitung des Heinrichshofs, Melisande Schäfer, war natürlich auch für ein wärmendes Getränk und Nervennahrung gesorgt und somit war diese Exkursion ein voller Erfolg.

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