Sind wir wirklich frei? – Diese Frage stellten sich die Mitglieder der Juniorsciencecafé AG. Die Aula der Winfriedschule war bis auf den letzten Platz besetzt. Mehr als 150 Zuhörerinnen und Zuhörer waren sehr gespannt, was die fünf Expertinnen und Experten aus Psychologie (Fr. Dr. Kronenberger), Physik (Hr. Dr. Leutritz), Politik (Herr Klotzschke), Neurologie (Hr. Dr. Eppler) und der Philosophie (Hr. Dr. Quarch) zu dieser Fragestellung zu berichten wussten.
Kurzweilig und interessant begrüßten Justus Rübbert, Maya Rupp und Sofie Gorbunov das Publikum, bevor Marvin Kruczek und Paula Beres mit einer PowerPoint die wesentlichen Gesprächsanlässe umrissen. Mia Sophie Weber, eine der Moderatorinnen des Abends, begann die Diskussion mit der Frage an die Experten, ob die Kindheit ihre Berufswahl beeinflusst hätte. Alle Experten waren sich bei ihrer Antwort sehr einig, dass dies der Fall gewesen sei, denn sowohl Lehrer als auch soziale Einflüsse sowie Erlebnisse hätte sie zu dieser Zeit sehr geprägt und ihre „Freiheit“ in diesem Sinne eingeschränkt.
Eine Stadtumfrage, die Mitglieder der AG im Vorfeld des Abends durchgeführt haben, führte dann auf die Leitfrage des Abends: Was ist Freiheit? Für viele der Befragten hat der Begriff „Freiheit“ mit „Selbstbestimmung“ zu tun, „eben das zu machen, was man will – ohne Grenzen und Regeln“. Auf die Frage, ob wir wirklich frei seien, gingen dagegen die Meinungen weit auseinander. Auch das Publikum, das mittels einer Onlinebefragung eingebunden wurde, war sich darüber nicht einig. Uneinig waren sich die Experten auch, wie man Freiheit definieren könne – ob es überhaupt eine allumfassende Definition geben könne. Konrad Kaffanke und Tarja Denner, erweiterten die Diskussion mit den Experten auf die Entscheidungsfindung. Der Neurologe Dr. Eppler verwies im Laufe seiner Ausführungen darauf, dass die Forschung hier noch lange nicht abgeschlossen sei. Man wisse jedoch, dass der Mensch eine Entscheidung getroffen hat, bevor ihm diese bewusst wird – erstaunliche vier Sekunden! Ob dies nun ein Hinweis darauf sei, dass der Determinismus einen freien Willen ausschließe, wollten die Experten nicht für richtig empfinden.
Emotionalität und Selbstreflektion allerdings hätten sehr wohl einen großen Einfluss auf unsere Entscheidungen, so Frau Dr. Kronenberger. Die Rationalität einer Entscheidung sei meistens nur ein „Vorwand“, viel häufiger sorgten Emotionen und Gefühle dafür, wie wir Menschen zu einer Entscheidung kommen. Den sehr kurzweiligen Abend beschloss das Moderatorenteam mit einer Fragerunde durch das Publikum, die sehr intensiv genutzt worden ist.
David Köckeritz bedankte sich schließlich bei den Expertinnen und Experten für ihre Bereitschaft, diesen Diskussionsabend mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen sehr herzlich. Sein Dank galt ebenso der AG Bühnentechnik unter der Leitung von Herrn Haubs, der Schulleitung und Herrn Lindenthal, dem Leiter der AG.
Im Juniorsciencecafé veranstalten die Lernenden einen Diskussionsabend mit Experten. Diesen organisieren sie selbstständig. Sie bilden dazu verschiedene Teams, die sich der jeweils anfallenden Aufgaben widmen. Team Event plant den Abend, Team Wissen recherchiert das Thema und gibt seine Informationen an Team Moderation weiter, was die Fragen an die Experten zusammenstellt. Team Dokumentation gestaltet Plakate und fasst die wesentlichen Thesen des Gesprächs mit den Experten zusammen. Team Kommunikation führt in das Thema ein und versucht, geeignete Gesprächspartner für den Abend zu finden. Das Team Technik steht in engem Kontakt mit der Bühnen-AG, die für einen reibungsfreien Ablauf der Übertragung und der Beleuchtung sorgt.