Ernst-Ludwig-Schule, Bad Nauheim Nicht nur im Trüben gefischt!

Mit großer Vorfreude trafen sich am 05.07. die Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurses der 12. Klasse der Ernst-Ludwig-Schule (ELS) in Bad Nauheim, um in Richtung Usa-Auen aufzubrechen. Mit Maßband, Zollstock, Siebnetzkeschern und Messgeräten bewaffnet zogen die Hobbyökologen aus, um einen Gewässerabschnitt der Usa direkt hinter der Brücke an der Schwalheimer Straße hinsichtlich der Gewässerstruktur und der Wasserqualität zu untersuchen.

Das Lernen an außerschulischen Orten ist wichtiger Bestandteil des Curriculums der Ernst-Ludwig-Schule. Als MINT-EC-Schule mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt sucht die ELS nicht nur Kontakt zu Universitäten und Firmen mit MINT-Bezug, sondern sie fördert auch das praktische und projektorientierte Arbeiten, um ihren Schülerinnen und Schülern nützliche Erfahrungen in diesem Bereich zu ermöglichen.

Zunächst galt es, für die Schüler die Gewässerstrukturgüte anhand von sichtbaren Merkmalen wie Gewässerverlauf, Randbewuchs und Uferbefestigung zu bestimmen. Aber auch die Wasserfärbung und der Geruch spielten eine Rolle. Dabei ließ sich schon feststellen, dass das Wasser der Usa gar nicht so dreckig und trübe ist, wie man meinen könnte. Auch konnten die Schüler feststellen, dass trotz der Siedlung an der Schwalheimer Straße das Ufer nur mäßig mit Steinen befestigt ist, um einen natürlich geschwungenen Verlauf zu ermöglichen und dass die Uferränder auch mit Bäumen und Sträuchern begrünt wurden.

Mit Hilfe von Messgeräten wurden Temperatur, pH-Wert, Sauerstoffgehalt und Leitfähigkeit des Wassers bestimmt, zusätzlich wurden noch Proben entnommen, um diese am später genauer in der Schule auf die Wasserhärte, den Stickstoff- und den Phosphatgehalt zu untersuchen.

Am meisten Spaß hat aber den Schülern die „Jagd“ auf die Bewohner der Usa gemacht. Mithilfe von Siebnetzkeschern wurden die kleinen Tierchen gefangen, um sie vor Ort zu bestimmen bzw. für genauere Untersuchungen in der Schule aufzubewahren. Highlight war der Fang eines amerikanischen Signalflusskrebses, den man nur in Flüssen guter Wasserqualität anfindet, der aber auch leider die einheimischen europäischen Flusskrebsarten immer mehr verdrängt. Aber auch viele Köcherfliegen-, Eintagsfliegen- und Libellenlarven wurden gefangen und bestimmt, die alle auf eine mäßig bis gute Wasserqualität hinweisen.

Obwohl sich die Wasserqualität der Usa an diesem Exkursionstag so gut dargestellt hat und obwohl das deutliche Bemühen der Stadt Bad Nauheim sichtbar ist, der Usa als Fluss ein natürliches Aussehen zu verleihen, umso erschrockener waren die Schüler, wie viel Müll sie aus dem Fluss während ihrer Untersuchungen sie geborgen haben. Neben vielen Glasscherben und Plastikflaschen waren auch Batterien zu finden, die auf keinem Fall in einem Fluss entsorgt werden sollten.

Für die Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurses der ELS war es damit insgesamt ein sehr lehrreicher Tag mit vielen praktischen Erfahrungen zu Thema Biotopuntersuchungen und Umweltschutz.

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