Ca. 180 Teams aus ganz Deutschland waren vom 27.04. – 30.04. nach Kassel gereist, um sich in insgesamt drei Disziplinen mit ihren selbst entworfene Lego- und FischerTechnik-Roboter oder Eigenbauten, deren Herzstück Arduinos und Rasperry Pies sind, zu messen:

In der Kategorie „OnStage“ führen Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Robotern eine kleine interaktive Show auf, bei der der Kreativität der Jugendlichen keine Grenzen gesetzt sind. So wurde beispielsweise eine Szene aus Harry Potter und der Stein der Weise dargeboten, von den Robotern ein Musikstück aufgeführt, gezeigt, wie ein Zimmerroboter aufräumt und automatisch die Schultasche packt, die Szene aus Minecraft, in der Steve mit dem Enderdrachen kämpft, vorgeführt, Pong gespielt oder von einer Rettungsreise zum Mond berichtet.

 

In der Disziplin „Soccer“ wird – wie der Namen unschwer erkennen lässt – Fußball gespielt. Hierfür bauen die Jugendlichen kleine wendige Roboter, die dank ihrer Sensoren eine speziell hierfür entworfene Kugel erkennen können. Auf einem etwa billardtisch-großen Fußballfeld versuchen die Roboter dann nach dem Anstoß vollautomatisch, die Kugel ins gegnerische Tor zu bringen. Und häufig klappt das sogar so gut, dass mehr Tore fallen als in einem realen Fußballspiel.

Die MDG-Teams traten in der Disziplin Rescue Line an, bei der die Rettung von Verschütteten durch Roboter simuliert wird. Hierbei müssen die Roboter so konstruiert und programmiert werden, dass sie autonom mit Hilfe von Sensoren einer schwarzen Linie folgen. Diese hat teilweise komplizierte Formen und Unterbrechungen, es gibt Kreuzungen, an denen die Roboter bestimmten Vorgaben entsprechend abbiegen müssen, sie müssen Rampen hoch und runterfahren, unebenes Gelände überwinden und Hindernisse bewältigen. Haben die Roboter all dies geschafft, gelangen sie in die so genannte Evakuierungszone, in der sich die „Opfer“ (in Form von Kugeln) befinden. Diese müssen nun vollautomatisch in einen bestimmten Bereich gebracht werden, so dass sie als gerettet gelten.

Im Vorhinein mussten die etwa 500 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 19 Jahren bei einem der deutschlandweit acht Qualifikationsturniere einen der vorderen Plätze belegen, um sich für die Teilnahme zu qualifizieren. Das MDG hatte im Februar gemeinsam mit ca. 350 anderen Kindern und Jugendlichen mit 5 Teams beim Qualifikationsturnier in Hannover teilgenommen. Hierbei war es Moritz Richwien, Tobias Plagge, Janus Rosenkrank, Jaron Ommen und Heikki Rinne gelungen, einen der begehrten vorderen Plätze zu belegen und somit ein Ticket für die Deutsche Meisterschaft zu lösen.

Bereits im letzten Jahr hatten zwei Teams des MDG erstmalig am RoboCup-Finale in Kassel teilgenommen, wobei jedoch das Qualifikationsturnier 2022 coronabedingt nicht stattfinden konnte. Somit ist dem MDG dieses Jahr erstmalig eine „echte“ Qualifikation gelungen, worauf die Jungs und ihre betreuende Lehrerin Eva Ommen sehr stolz sind.

Die Teams, die beim Finale die vorderen Plätze belegten, werden im Juni an der Europameisterschaft in Kroatien teilnehmen und der Deutsche Meister wird im Juli zur Weltmeisterschaft nach Bordeaux fahren.

Hierfür hat es dieses Jahr für die Nienburger Teilnehmer zwar noch nicht gereicht, aber für alle war es eine tolle Erfahrung, bei der sie viel gelernt haben, so dass sie hochmotiviert sind, im kommenden Jahr wieder bei der Deutsche Meisterschaft dabei zu sein!