Johann-Michael-Fischer-Gymnasium, Burglengenfeld Klaus-von-Klitzing-Preis 2023 für Petra Lehner vom Johann-Michael-Fischer-Gymnasium Burglengenfeld

Text: © EWE Stiftung /Bilder: Mohssen Assanimoghaddam

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und EWE Stiftung zeichnen engagierte Lehrerin für Informatik, Biologie, Chemie, Natur und Technik aus dem bayerischen Burglengenfeld als „MINT-Lehrerin des Jahres“ im Rahmen einer Feierstunde in Oldenburg aus.

 

Professor Klaus von Klitzing, Namensgeber des Preises, überreichte den mit 15.000 Euro dotieren Preis persönlich an Petra Lehner, die nun 10.000 Euro vom Preisgeld für eines ihrer schulischen Projekte einsetzen kann.

Oldenburg, 7. November 2023. Die Freude am Johann-Michael-Fischer-Gymnasium in Burglengenfeld (Bayern) war groß, als dort bekannt gegeben wurde, dass Petra Lehner mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis 2023 ausgezeichnet wird. Damit geht der Preis, der seit 2005 vergeben wird, erneut an eine engagierte Lehrerin: 2022 hatte Sandra Grösser-Pütz aus Hessen den Preis erhalten. Die hochkarätige Auszeichnung wurde am 7. November während einer Feierstunde in der Aula der Graf-Anton-Günther-Schule in Oldenburg durch Namensgeber und Nobelpreisträger Klaus von Klitzing an Petra Lehner überreicht. Durch das Programm führte der Moderator und Autor Ludger Abeln.

Petra Lehner hatte sich erfolgreich gegen 41 Mitbewerberinnen und Mitbewerber aus dem ganzen Bundesgebiet durchgesetzt und die Jury einhellig von sich und ihren Leistungen als Pädagogin und Lehrerin für Informatik, Biologie, Chemie sowie Natur und Technik überzeugt. Die 43-jährige gebürtige Münchnerin ist ein echtes Multitalent und versteht es, ihre Schüler*innen und Kolleg*innen nachhaltig für MINT zu begeistern. So hat sie beispielsweise das Projekt „MINTerpol – naturwissenschaftlichen Geheimnissen auf der Spur“ ins Leben gerufen, das schulübergreifend jedes Jahr mehrere Tausend Schüler*innen und zahlreiche Grundschullehrkräfte erreicht. Seit 2013 organisiert Petra Lehner überdies Begabtenseminare und fördert so auch besondere Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mit der für alle Teilnehmenden kostenlosen Escapewanderung „mINTO THE WILD“ begeistert sie hingegen Menschen jeden Alters für die Naturwissenschaften im buchstäblichen Sinne: Ausgerüstet mit einem Rucksack voller naturwissenschaftlicher Rätsel können interessierte Familien und Gruppen auf dem Gelände eines kooperierenden Freibads und im Wald den Lösungen Schritt für Schritt näherkommen und dabei spannende Erkenntnisse gewinnen. Seit Juli wurde dieses Angebot in deutscher und englischer Sprache von über 1000 Menschen genutzt. Auch Dank der Kreativität und der überdurchschnittlichen Einsatzbereitschaft Petra Lehners wurde das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium inzwischen überdies MINT-EC-Schule und 2020 Bayerische Forscherschule. Ihr Projekt „MINTerpol“ erhielt den Projektseminarpreis des Freistaates Bayern sowie den bundesweiten Cornelsen Zukunftspreis. Lehner gewann überdies den Umweltpreis „Die grüne Hand“ und zwei Kreativpreise.

„Petra Lehner versteht es, durch ihren lebendigen und motivierenden Unterricht für MINT-Fächer zu begeistern. Sie ist eine Lehrerin, die fachlich und menschlich ein Vorbild ist – für die jungen Menschen, denen sie Mut macht, sich auch mit vermeintlich sperrigen naturwissenschaftlichen Fragen zu beschäftigen. Aber auch für Erwachsene, denen sie die faszinierende Welt der Naturwissenschaften eröffnet und sie für Umwelt- und Klimaschutz gewinnt. Wir als Universität legen größten Wert darauf, genau solche herausragenden Kompetenzen bei unseren Lehramtsstudierenden früh und nachhaltig zu fördern, erklärte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg anlässlich der Preisverleihung.

Vera Weidemann, Vorstandsvorsitzende der EWE Stiftung, ergänzte: „Mit dem Klaus-von-Klitzing-Preis machen wir seit fast 20 Jahren öffentlich, welche Bedeutung engagierte Lehrkräfte für die Bildungs- und Berufsbiografien unserer Kinder haben. Mit Blick auf die künftigen Herausforderungen für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland ist es wichtiger denn je, in jungen Menschen frühzeitig den Wissensdurst zu wecken und sie in ihrer Persönlichkeit zu stärken – und zwar unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Gleichzeitig unterstreicht die Auszeichnung den Stellenwert von MINT-Disziplinen für den dauerhaften Erfolg zahlreicher Schlüsseltechnologien, insbesondere auch für die Energieversorgung der Zukunft. Mit Petra Lehner wird in diesem Jahr zudem eine Persönlichkeit ausgezeichnet, die sich erfolgreich mit Mut, Kreativität und der Bereitschaft, auch über die schulischen Grenzen hinweg zu denken und zu handeln, für MINT-Bildung und Persönlichkeitsentwicklung einsetzt. Damit erlangen junge Menschen gute Voraussetzungen, die für sie richtigen Entscheidungen bei der Studien- und Berufswahl zu treffen. Auch ist sie als Mutter zweier Töchter ein überzeugendes Beispiel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit zwei Dritteln des Preisgeldes in Höhe von insgesamt 15.000 Euro, das die EWE Stiftung zur Verfügung stellt, wird außerdem jährlich ein schulisches Projekt gefördert. Damit engagiert sich die EWE Stiftung nachhaltig und zielgerichtet für den naturwissenschaftlich-technischen Unterricht und zeichnet Persönlichkeiten aus, die nicht nur fachliche, sondern auch menschliche Vorbilder sind.“

Der Jury gehören neben Physik-Nobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von Klitzing Vertreterinnen und Vertreter der Universität und der IHK Oldenburg, der EWE Stiftung, der Wirtschaftsförderung Wesermarsch sowie der Schulleiter der Graf-Anton-Günther-Schule, Wolfgang Schoedel auch eine Schülerjurorin an. Klaus von Klitzing, der die ersten Jahre seiner Schulzeit in Oldenburg verbrachte, ist unter anderem Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Mitglied des Internationalen Solvay Instituts. Darüber hinaus ist er Jury-Mitglied des Wittgenstein-Preises, den die Österreichische Forschungsgemeinschaft vergibt. 1980 entdeckte er einen neuen Quanteneffekt und erhielt dafür 1985 den Nobelpreis für Physik. Die nach ihm benannte Von-Klitzing-Konstante beeinflusste wesentlich die moderne Halbleiterentwicklung und die Präzisionsmesstechnik. 2006 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg, die im nächsten Jahr ihr 50jähriges Bestehen feiert.

 

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