Nicolaus-Kistner-Gymnasium Mosbach, Mosbach IMP fördert Begeisterung für MINT - Berufe

NKG Mosbach

Der große Musiksaal des Nicolaus-Kistner-Gymnasiums (NKG) war mit nahezu 150 Schülerinnen und Schüler dicht besetzt als Dr. Marcus Brändle vom Institut für Erziehungswissenschaften an der Universität Stuttgart die Ergebnisse der Studie zur MINT – Nachwuchsförderung vorstellte. Schulleiter Jochen Herkert betonte dabei die Wichtigkeit, Schülerinnen und Schüler in der Zukunft ganz besonders im naturwissenschaftlichen Bereich zu fördern und die Ergebnisse diese Studie, die auch am NKG durchgeführt wurde, zur weiteren Optimierung des neuen Faches IMP für die Mosbacher Schülerinnen und Schüler umzusetzen.

 Das Fach IMP, ein Zusammenschluss von Informatik, Mathematik und Physik, wurde am NKG vor einigen Jahren als erste Schule im Neckar-Odenwald-Kreis eingeführt und wird in der Regel von einem Drittel eines Jahrgangs als Profilfach neben Spanisch und NWT besucht. Oberstudienrat Dominik Diemer, der die Verantwortung für dieses Faches trägt, wies dabei auch auf die Bedeutung des Faches Informatik hin, dass alle Schülerinnen und Schüler in der 7.Jahrgangsstufe besuchen. Besonders spannend war beim Vortrag der Einblick für die Schülerinnen und Schüler der Kursstufe.

 Die Ausführungen von Dr. Brändle am NKG, das im letzten Jahr als ,,MINT – excellence – Gymnasium‘‘ ausgezeichnet wurde verdeutlichten, dass sowohl persönliche Interessen als auch die Lerninhalte eine große Rolle spielen. An dieser Stelle könne die schulische Förderung besondere Anreize setzen. Ebenso sei ersichtlich, dass eine große Anzahl von Jugendlichen, die Informatik und IMP in der Schule aus eigenem Interesse besuchen, später einen MINT-Beruf ergreifen. Offensichtlich sei auch die Vernetzung der naturwissenschaftlichen Fächer in IMP ein Vorteil. Wichtige Aspekte seien auch die technische Ausstattung sowie die Weiterbildung der Lehrkräfte. Insgesamt wird das Profilfach IMP am häufigsten von männlichen Schülern gewählt. Bei den Schülerinnen und Schülern, die das Fach IMP wählen, wurden im Gegensatz zum Forschungsstand keine statistisch signifikanten Geschlechterunterschiede im Fachinteresse für IMP, Mathematik und den MINT-Bereich und in der Motivation und beruflichen Orientierung in Naturwissenschaften und Ingenieurwesen festgestellt. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Profilfachs IMP könnte für Mädchen allerdings attraktiver sein als die reine Informatik. Das neue Profilfach könnte damit ein wichtiger Baustein sein, um mehr Frauen für MINT-Felder zu gewinnen. Die Förderung des Interesses an MINT-Fächer, der Selbstwirksamkeit in IMP und die Vermittlung eines Wachstumsdenkens durch Lehrpersonen, um sowohl Schülerinnen als auch Schüler zu ermutigen und die Wahl von Informatik in höheren Klassenstufen attraktiver zu machen, ist eine weitere konkrete Folgerung. Lehrpersonen, die in MINT-Fächern in der Mittelstufe eine wachstumsorientierte Denkweise und damit die Selbstwirksamkeit bei den Schülerinnen und Schülern fördern, sollen positive Effekte auf den Verbleib der Schülerinnen und Schüler im MINT-Bereich haben. IMP könnte auch ein erster Schritt dazu sein, den Fachkräftemangel in Informatik und den MINT – Fächern zu reduzieren. Ein Besuch der Informatikkurse in der Kursstufe sei deshalb von enormer Bedeutung. 

Der langanhaltende Beifall für Dr.Brändle zeigte abschließend, dass dieses etwas andere schulische Format von den Jugendlichen sehr geschätzt wird und ist für das NKG zugleich Ansporn, die Förderungen im MINT – Bereich weiter voranzutreiben.

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