So machten sich die drei neunten Klassen am 21.06. gemeinsam auf den Weg zur UNESCO Welterkulturerbestätte Völklinger Hütte im Saarland, einem ehemaligen Eisenwerk, das im Jahr 1986 den Hochofenbetrieb einstellte. Als Industriedenkmal aus der Blütezeit der Industrialisierung stellt es heute das weltweit einzige noch erhaltene und vollständig begehbare Eisenwerk dieser Epoche dar. Vor Ort konnten die Schülerinnen und Schüler in geführten Gruppen fast alle Bereiche der Völklinger Hütte besichtigen und dabei viele interessante Details zum Betrieb eines Hochofens und zum Leben der Arbeiter erfahren.
Im Hochofen wird aus Eisenerz und verschiedenen Zuschlägen Roheisen gewonnen, das entweder die Grundlage zur Stahlproduktion bildet oder als Gusseisen direkt verwendet werden kann. An diesem Prinzip hat sich auch heute noch nichts geändert. Die Eisengewinnung geschieht durch die Reaktion mit Kohlenstoffmonoxid, das direkt im Hochofen aus Koks gewonnen wird. Unser Weg begann in der Gebläsehalle mit ihren riesigen Pumpen und Schwungrädern.
Weiter führte er durch das Erzlager, in dem früher das Eisenerz zur Beschickung der Hochöfen gelagert wurde. In der Möllerhalle wurde das Eisenerz mit verschiedenen Zuschlägen ergänzt, die das Schmelzen der Erzbestandteile erleichtern sollten. Selbst die entstehenden Erzstäube wurden noch verwendet und in der Sinterhalle zu Sinterkuchen gebacken, die dem Möller zugefügt wurden.
Der fertige Möller und der Koks wurden in Hängebahnwagen über einen weltweit einzigartigen Schrägaufzug auf eine Höhe von 50 Metern befördert, von wo aus die Hochöfen beschickt wurden.
Dem Weg des Erzes folgten auch die Schülerinnen und Schüler bis auf die höchsten Plattformen der Hochöfen, von denen man einen atemberaubenden Blick über die gesamte Industrielandschaft der Völklinger Hütte hat.
Zuletzt konnte noch die Abstichhalle besichtigt werden, in der früher im Abstand von etwa 2 Stunden je 130 Tonnen Roheisen aus den sechs Hochöfen in spezielle Eisenbahnwagen abgefüllt wurden. Lediglich die Kokerei konnte wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten nicht besucht werden.
Lediglich die Kokerei konnte wegen umfangreicher Restaurierungsarbeiten nicht besucht werden.
Nach der Führung und einer Pause zum Essen, Trinken (und, ja, auch der ausgiebigen Erprobung der örtlichen Rutschbahn), trat die Gruppe in ihrem tollen Doppeldeckerbus die Rückreise nach Koblenz an.
Michael Christ