Das Fach IMP bietet den Schülerinnen und Schülern am Ernst-Sigle-Gymnasium die Möglichkeit, nach Beginn der Informatik in Klasse 7 durchgehend bis zum Abitur Informatikunterricht zu wählen. Neben Codierung und Kryptologie, steht auch Astronomie auf dem Lehrplan. Dafür wird der Unterricht einmal im Jahr in die Abendstunden verlegt. „Dabei unterstützen uns ehrenamtliche Amateur-Astronomen aus der Stadt. Die Schülerinnen und Schüler können nicht nur von deren Erfahrungen und Fachwissen profitieren, sondern auch professionelles Equipment nutzen,“ erklärt Lehrerin Stefanie Bertsch.

Sie freut sich über diese Gelegenheit: „Heute wollen wir den Mond fotografieren. Und zwar nur mit unseren Handys.“ Interessierte Blicke, von Müdigkeit überhaupt keine Spur. Zwar ist der Abendunterricht ungewohnt, dennoch wird fleißig mitgearbeitet. Schon während der Theoriestunde im Schulgebäude wurden viele interessante Fragen gestellt. Ehrenamtliche Mitglieder der Sternwarte Kornwestheim standen Rede und Antwort und halfen anschließend auf dem Kornwestheimer Marktplatz beim Finden der richtigen Einstellungen. Schon wenig später erscheint auf einem Handy das erste Foto: Copernicus, einer der größten Mondkrater, mit einem Durchmesser von beinahe 100 Kilometern und einer Tiefe von gut 3800 Metern. Schnell verteilen sich die Gruppen an den fünf bereitgestellten Teleskopen und vertiefen sich in ihre Arbeit.

Stefanie Bertsch nutzt die Gelegenheit um zu erklären: „Einmal im Jahr arbeitet die Sternwarte Kornwestheim ein astronomisches Thema schülergerecht auf. Jeweils für alle drei Klassenstufen. Astrofotografie, Spektralklassen, Exoplaneten, oder wie heute der Mond. Es gibt nahezu unendlich viele Themenfelder.“

Der Praxisunterricht kommt gut an: Sofort werden die geschossenen Fotos über die Sozialen Medien verschickt. Das lockt Freunde – und sogar Schüler aus Parallelklassen auf den Marktplatz. Auch zwei französische Austauschschülerinnen freuen sich über diese Gelegenheit. Und selbst als die Klassenlehrerin um 20 Uhr den Unterricht für beendet erklärt, bleibt die Gruppe noch eine weitere Stunde auf dem Marktplatz.

Stefanie Bertsch