Beschreibung

Die Ökosysteme am Niederrhein sind einer Vielzahl von anthropogenen Belastungen ausgesetzt, die teilweise zu starken Veränderungen geführt haben. Fließgewässer und Seen sind durch mechanische Belastungen und wasserbauliche Maßnahmen geprägt. Stoffliche Belastungen führen zu einer deutlichen Einschränkung der Gewässergüte. Über kommunales wie industrielles Abwasser und den Eintrag von Pflanzenschutzmitteln und Dünger aus der niederrheinischen Landwirtschaft gelangen eine Vielzahl von Schadstoffen in die Oberflächengewässer und Grundwasserleiter. Neben Steinkohle, Steinsalz und Braunkohle bietet der Niederrhein zudem große Kies- und Sandlagerstätten. Dies und die Nähe zu den Versorgungsgebieten machen den Niederrhein zu einem optimalen Gebiet für den Abbau dieser Rohstoffe. Doch was bleibt sind geschädigte Ökosysteme, die nicht sich selbst überlassen werden dürfen: Biologen, Chemiker, Landschaftsarchitekten, Technische Zeichner, Juristen und viele mehr: Alle diese Berufsgruppen kommen zusammen, um gemeinsam Renaturierungs- und Rekultivierungsprojekte am Niederrhein umzusetzen und der Natur ein Stück Lebensraum zurückzugeben. Die Folgen sind absolut positiv: Die vielfältig durchgeführten Maßnahmen führen zu einer Verbesserung der Gewässerqualität von Fließgewässern und Seen. Neue Biotope werden erschaffen und viele Pflanzen- und Tierarten wie der Storch kehren an den Niederrhein zurück.

Im Rahmen des MINT-EC-Camps "Öko-Science am Niederrhein" bieten das Gymnasium Adolfinum Moers sowie das Andreas-Vesalius-Gymnasium Wesel in Kooperation mit dem Niersverband, der Firma Hülskens, dem Ingenieur- und Planungsbüro Lange, OEKOPLAN Ingenieure und der Biologischen Station Wesel Schülerinnen und Schülern der MINT-EC-Schulen die Möglichkeit, hautnah Einblicke in die Arbeit der an Renaturierungs- und Rekultivierungsmaßnahmen beteiligten Personen zu bekommen. Neben der Vorstellung fertiggestellter und aktueller Projekte sowie der positiven Folgen für die Flora und Fauna am beispiel ausgewählter Ökosysteme (Fließgewässer, stehende Gewässer, Kiesgruben) erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedenen Workshops Methoden aus den Bereichen der biologischen, chemischen und physikalischen Gewässeranalyse, der Bodenkunde sowie der Strukturanalyse, Kartographie und digitalen Messwerterfassung.

Der Niederrhein bietet zudem als tolles Naherholungsgebiet vielfältige Freizeitmöglichkeiten, so dass der Spaß bei einer Paddeltour auf der Niers sowie gemeinsamen Grillabenden im Science-Camp Anna-Fleuth in Kevelaer nicht zu kurz kommen wird! Wir freuen uns auf Eure Teilnahme mit echtem Camp-Feeling, spannenden Workshops, tollen Exkursionen und viel Spaß in unserem Team.