MINTdigital der TU Dresden: Stoffe aus denen Träume sind – Was wir von der Natur lernen können & wie Technologien der Stoffumwandlung die Welt verbessern

Datum: 03.11.2022, 17:30 Uhr - 01.12.2022, 19:00 Uhr
Anmeldeschluss: 24.10.2022, 12:00 Uhr
Teilnehmer: 50
Partner:

Technische Universität Dresden

Beschreibung

Hinweise: Teilnehmen können thematisch interessierte Schüler*innen ab 16 Jahren der MINT-EC-Schulen. Die Teilnahme erfolgt online über BigBlueButton - der Anmeldelink wird jeweils einige Tage vor der Veranstaltung zugeschickt.

Die Veranstaltungen finden am 03.11. / 10.11. / 17.11. / 24.11. / 01.12. jeweils von 16:30 - 18:00 Uhr statt.
Für Rückfragen steht Frau Anne Bruder von der TU Dresden zur Verfügung: schulkontaktstelle@tu-dresden.de

 

Stoffe aus denen Träume sind – Was wir von der Natur lernen können & wie Technologien der Stoffumwandlung die Welt verbessern

Stell dir eine Welt vor, in der CO2-Emmissionen eingefangen und als Kohlenstoffquelle genutzt werden können. In der eine Ölkatastrophe von Bakterienschwämmchen weggeputzt wird. In welcher Kühltaschen nicht länger aus Plastik, sondern vollständig recyclebar aus Altpapier hergestellt werden. Stell dir vor, das gibt es schon! In der November-Ausgabe von MINTdigital zeigen euch Wissenschaftler:innen, die u. a. zu Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik an der TU Dresden lehren und forschen, einmal pro Woche, dass die Chancen für einen nachhaltigen Umbau unserer industriellen Produktion in der kreativen Nutzung von Prozessen der Stoffumwandlung liegen. In fünf aufeinander folgenden Terminen werden anschaulich und interaktiv verschiedene Forschungsthemen bearbeitet.

Die Veranstaltungsreihe findet online statt. Eine aktive Teilnahme mit Mikrofon ist gewünscht.

Bei regelmäßiger Teilnahme (mindestens 4 Termine) könnt ihr ein Teilnahmezertifikat der TU Dresden erhalten. Bei Teilnahme an allen 5 Terminen und dem eigenständigen Lösen einer einzureichenden Aufgabe könnt ihr 5 Punkte für das MINT-EC-Zertifikat erhalten.

Hier die einzelnen Tage im Überblick:

03.11. Lebensmitteltechnik - Warum nicht alles essen? Upcycling von Nebenströmen der Lebensmittelproduktion

Vortragender: Herr Prof. Dipl.-Ing. Dr. nat. techn. habil. Harald Rohm

Die Lebensmittelproduktion ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit.

Im Zuge der Wandlung der Gesellschaften hat sich auch die Lebensmittelproduktion immer stärker zentralisiert und gleichzeitig diversifiziert. Dies führte dazu, dass in vielen Betrieben auch Nebenprodukte entstehen, die aus dem genießbaren Rohstoff kommen und damit ebenfalls genießbar sind, aber für die es nicht immer sinnvolle Wege zur Verwertung für den menschlichen Konsum gibt.

Auch die Lebensmittelproduktion ist von Bestrebungen, nachhaltiger zu werden, nicht ausgenommen. Die Lebensmitteltechniker*innen der TU Dresden arbeiten an Konzepten, Ansätze für eine potenzielle Verwertung von Nebenprodukten aufzuzeigen und deren spezifische Eigenschaften zu nutzen, um sie wieder in den Ernährungskreislauf zurückzuführen.

 

10.11. Fliegende Ölbinder und funktionale Papierprodukte –Innovative Materialien aus Holz für den aktiven Umweltschutz

Vortragender: Herr René Kleinert Dipl.-Ing., Herr Holger Unbehaun Dipl.-Ing.

Der Einsatz von Holz-. Holzwerkstoffen und Papier ist für den Bau von Häusern, die Fertigung von Möbeln, als Informationsträger sowie für Verpackungszwecke seit Jahrhunderten bekannt. Als nachwachsender und CO2-speichernder Rohstoff erfahren Holz und Papier gegenwärtig eine Renaissance und können dabei sowohl erdölbasierte Kunststoffe ersetzen, als auch aktiv eine wichtige Rolle für den Umweltschutz spielen.

Wissenschaftler:innen stellen ein an der TU Dresden entwickeltes luftgestütztes Ölhavariebekämpfungssystem vor, bei dem durch eine Kombination von holzfaserbasierten Ölbindern und Bakterien Ölschäden auf dem Meer und an der Küste beseitigt werden können. Außerdem präsentieren sie Ergebnisse aus aktuellen Forschungsarbeiten, in denen funktionale Verpackungsmaterialien aus Cellulosefasern entwickelt werden, die erdölbasierte Verpackungen wie z. B. Styropor ersetzen sollen und nach ihrer Nutzung über den Altpapierkreislauf recycelt werden können.

 

+ Studierende Antonia Xenodochius oder Nora Rilke

Vortragsschwerpunkt

·        Beschreiben des Studiengangs VNT aus der Sicht einer Studierenden

 

17.11. Nutzung von CO2 – Wie durch die Anwendung von elektrochemischen und bioverfahrenstechnischen Methoden aus einem Schadstoff ein wertvoller Grundstoff werden kann

Vortragender:   Herr Prof. Dr.-Ing. Thomas Walther

Trotz des angestrebten Verzichts auf fossile Rohstoffquellen ist auf absehbare Zeit nicht damit zu rechnen, dass die weltweiten CO2-Emissionen deutlich sinken werden. Um den Klimawandel zu bremsen, werden daher verschiedene Technologien entwickelt, um freigesetztes CO2 entweder in Endlagern zu speichern, oder es für die Produktion von Wertstoffen zu nutzen. Eine Möglichkeit der stofflichen Nutzung von CO2 besteht in der elektrochemischen Umwandlung dieses Moleküls zu Plattformchemikalien wie Methanol oder Ethylenglykol, und der anschließenden biochemischen Umwandlung dieser Plattformchemikalien in andere chemische Wertstoffe. An der Professur für Bioverfahrenstechnik entwickeln wir neue synthetische Stoffwechselwege, die eine höhere Effizienz bei diesen Stoffwandlungen aufweisen, als dies bei natürlich vorkommenden Stoffwechselwegen der Fall ist. Im Vortrag wird erklärt, mit welchen Methoden diese Stoffwechselwege sowie die optimierten Produktionsstämme hergestellt werden, und welche Resultate wir derzeit beim Einsatz dieser Stämme erzielen.

 

+ Studierende Antonia Xenodochius oder Nora Rilke

Vortragsschwerpunkt:

·        Was erwartet mich an der TUD?

·        Wie sieht der Alltag an der TU Dresden aus?

·        Welche Hochschulgruppen gibt es?

·        Welche Uni-Sportarten werden angeboten?

 

 

24.11. Luftgetragene Aerosolpartikel - Gefahr für unsere Gesundheit und Umwelt oder auch eine Chance?

Vortragender:   Herr Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Stintz

Aerosole, feste oder flüssige luftgetragene Partikel kleiner etwa 30 µm, können z.B. als Schwefel- und Rußpartikel, aber auch Meersalz, Mineralstaub oder Pollen auftreten. In der Atmosphäre wirken sie dem Einfluss der Treibhausgase auf Verdunstung und Niederschlag entgegen. Sie verzögern direkt den Niederschlag durch ihren Einfluss auf die Tröpfchengröße, weiterhin verringert die durch Aerosole verursachte Verminderung der Einstrahlung die Verdunstung und in der Folge auch den Niederschlag. Zum Schutz unserer Gesundheit filtern wir mit den Atemschutzmasken die möglicherweise Viren tragenden Tröpfchen aus der Atemluft oder wir applizieren mit dem Nasenspay Zerstäuber gezielt hergestellte 20-30 µm Medikamenttröpfchen auf unserer Nasenschleimhaut. Neben diesen Aufgaben der Produktentwicklung widmet sich die Arbeitsgruppe für Mechanische Verfahrenstechnik auch industriellen Anwendungen von Lacksprays, 3-D-Druck bis hin zur Analyse und technischen Minimierung der Staubungsneigung von Farbpigmenten bei deren Verarbeitung.

Der Vortrag illustriert die Verbindung naturwissenschaftlicher Grundlagen von solchen Partikelsystemen mit der ingenieurtechnischen Anwendung in Industrie, Umwelt und Medizin.

+ Alumni Kevin Bittmann

·        arbeitet bei K-UTEC AG Salt Technologies

·        befindet sich beruflich vom 10. Oktober bis 11. November 2022 in Australien zur Optimierung einer chemischen Anlage

 

01.12. Motor der Wert- und Wirkstoffproduktion von heute und morgen (oder wie aus Holz ein Karieshemmer wird)

Vortragender:   Herr Dr.-Ing. habil. Stefan Haase

Mehr als 80% aller Produkte durchlaufen während ihrer Produktion eine katalysierte Umwandlungs­stufe. Dabei ist die Palette der Anwendungen sehr vielfältig und die Spannbreite reicht von A wie Agrarindustrie bis Z wie Zementproduktion. Dabei ist eine möglichst abfallfreie Produktion von Chemikalien, Kraft- und Wirkstoffen und Pharmazeutika auf Basis nachwachsender Rohstoffe die zentrale Herausforderung unserer Zeit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Professur für Chemische Verfahrens- und Anlagentechnik erforschen Potentiale von neuartigen Syntheserouten sowie Grundlagen von neuartigen Apparate­n (Hardware) und Betriebs­führungsstrategien (Software) für Chemiereaktoren. Ein Beispiel ist die Umwandlung von aus Hölzern gewonnener Hemizellulose in Zuckeralkohole wie Xylitol. Dieser Stoff findet aufgrund seiner karieshemmenden unter anderem in Zahncremes und Kaugummis Anwendung.

+ Alumni Sabine Franke

 

 

 

 

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