© Dr. Nelson Rajendran
Am städtischen Heinrich-Heine-Gymnasium in München werden derzeit 968 Schüler*innen von 125 Lehrkräften unterrichtet.
Die MINT-Begleitung erfolgt über die gesamte Schulzeit und erfasst viele Bereiche des Schullebens:
Zahlreiche Wahlunterrichtsangebote mit MINT-Bezug, die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben und die Forschertage während der Projektwoche stellen einen kleinen Ausschnitt aus dem MINT-Angebot (s. Grafik) des HHG dar.
Besonders erwähnenswert ist sicherlich das MINT-Projekt der 8. Klassen, bei dem im siebenwöchigen Turnus außergewöhnliche MINT-Erfahrungen in Biologie, Chemie, Mathematik und Physik gemacht werden können, mit einem besonderen Fokus auf experimentelle Kompetenzen.
Mit diesem breitgefächerten Angebot begegnet das Heinrich-Heine-Gymnasium bedarfsgerecht der ethnischen und kulturellen Vielfalt des Standortes München-Neuperlach, denn 76% der für den Schulbesuch relevanten Altersgruppe weisen einen Migrationshintergrund auf: Am HHG finden alle ihren persönlichen MINT-Bildungsweg!
Zudem stellt sich das HHG mit seinem MINT-Konzept den aktuellen die MINT-Fächer betreffenden pädagogischen Herausforderungen: Jüngere Vergleichsstudien offenbaren Defizite bezüglich der Anwendungsorientierung des naturwissenschaftlichen Unterrichts und der Lernmotivation. Die vom HHG angebotenen MINT-Aktivitäten sind daher problem- und anwendungsorientiert angelegt, eignen sich als Schülerexperiment/-aktivität zum forschenden Lernen und stellen als strukturierte Experimente/Aufgaben Hands-on-Aktivitäten dar.
Entsprechend ist die Leitlinie unseres MINT-Konzeptes, der Kompetenzabnahme entgegenzuwirken, indem die Ziele berücksichtigt werden, die Kompetenzerwerb durch MINT-Aktivität ermöglichen, nämlich Lernen von MINT-Inhalten, Lernen über MINT-Fächer sowie Teamfähigkeit, Kommunikationskompetenz und Zeitmanagement. Auf diese Weise soll das Interesse an MINT-Fächern gesteigert werden, was von großer Bedeutung für die Lernmotivation ist.
Das HHG-MINT-Konzept begegnet dem im Vergleich zu anderen Schulfächern hohen Interesse der Schüler*innen in Deutschland (ROSE-Studie 2010) durch schulzeit-begleitende Angebote zur Förderung der Selbstverantwortung, Herstellung eines Bezugs zum eigenen Körper und zur Integration gesellschaftsrelevanter Themen.
Aus den Befunden der PISA-Studien ergeben sich Konsequenzen für die Leitlinien zur MINT-Bildung am HHG, die drei Aspekte berücksichtigen sollten:
Basiskonzepte der MINT-Fächer (konzeptuelles Verständnis)
MINT-Prozesse/-Fachmethoden (prozedurales Verständnis)
MINT-Anwendungsbereiche (Kontexte, Praxisorientierung)
Gemäß dem Axiom, dass ein Gramm Erfahrung besser sei als eine Tonne Theorie (John Dewey, 1859-1952), gewähren die MINT-Leitlinien des HHG-MINT-Konzeptes, den Lernenden an verschiedenen Punkten ihrer Schullaufbahn solche MINT-Erfahrungen machen zu können, die einen nachhaltigen Erwerb der MINT-Kompetenzen im Schulleben und darüber hinaus ermöglichen.