Schulprogramm
OHG – MINT-Schwerpunkt
Die Naturwissenschaften sind ein wesentlicher
Schwerpunkt des Otto-Hahn-Gymnasiums. Allen Schülern und Schülerinnen wollen
wir eine umfassende und ganzheitliche Bildung vermitteln. Dazu gehört
fundiertes Grundlagenwissen in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik,
Biologie, Chemie Physik und Technik), kombiniert mit gezielter Förderung.
Im Jahr 2007 wurde das OHG aufgrund des hohen Niveaus
auch im Hinblick auf die Unterrichtsqualität als MINT-EC-Schule ausgezeichnet,
wodurch unser Gymnasium ein Alleinstellungsmerkmal in
der Bildungslandschaft Bergisch Gladbach erhielt. In der Bewertung
des Vereins MINT-EC heißt es: „Das Otto-Hahn-Gymnasium lässt bei der
Vermittlung naturwissenschaftlicher Bildung Konzeptionsstärke und
systematisches Handeln erkennen.“
Im Jahr 2010 wurde das OHG aufgrund seiner herausragenden
Leistungen im MINT-Bereich mit dem 6. Platz des Siemens Stiftung Award ausgezeichnet.
Das OHG
wurde damit als zweibeste MINT-EC-Schule in NRW ausgezeichnet.
Im Vordergrund der naturwissenschaftlichen Bildung an unserem
Gymnasium steht u. a. die Vermittlung eines systematischen fachlichen Wissens,
das zugleich alltagsrelevant und für weitere Wissensbereiche anschlussfähig
ist.
Ergänzt wird unser schulisches Angebot durch zahlreiche
außerunterrichtliche Aktivitäten wie Projekttage, Veranstaltungen,
Naturwissenschaftstage, Besuche, „Science Performances“, Teilnahme an
Wettbewerben und nicht zuletzt durch die Kooperationen zu Unternehmen und
wissenschaftlichen Instituten.
In der „Differenzierten
Mittelstufe“ entwickelten wir ein völlig
neues und einzigartiges Konzept, welches aus der Kooperation von Lehrern,
Eltern und Schülern resultiert. In den Jahrgangsstufen 8 und 9 differenzieren
wir nicht nur innerhalb einer Klasse, sondern zudem jahrgangsstufenübergreifend.
Schülerinnen und Schüler beider Jahrgangsstufen erarbeiten in gemeinsamen
Kursgruppen attraktive Themen außerhalb des regulären Lehrplans. Dabei geht es
uns darum, die Schülerinnen und Schüler neigungs- und leistungsgerecht zu
fördern. Die
Konzeption besagt, dass die Schüler neben Musik-Kursen nur noch MINT-Kurse
wählen können.
Seit 2014 wurden die Kursangebote der Differenzierten
Mittelstufe durch die zweijährigen Junior-Ingenieur-Akademien (JIA) erweitert. Mit
der JIA
setzt im MINT-Unterricht der Klassen 8 und 9 ein Konzept an, das den
schulischen Unterricht um Praxisphasen in Universitäten und Betrieben
erweitert.
Ziel der JIA ist es, junge Menschen für das Berufsbild des
Ingenieurs und Wissenschaftlers zu interessieren, ihnen Orientierung zu bieten
und den Übergang von der Schule zur Hochschule zu erleichtern, aber auch die
individuellen Kompetenzen zu fördern.
Seit 2014 kooperiert das Otto-Hahn-Gymnasium mit der Firma RLE
International (Overath), einem weltweit agierenden und anerkannten Unternehmen
aus dem MINT-Bereich, das in konkreten Projekten sein Know-how den Schülern und
Schülerinnen zur Verfügung stellt. Derzeit unterstützt uns die Firma RLE bei
unserer JIA „Wetter und Klimaforschung“, zukünftig auch bei unserer neuen JIA
„Elektromobilität und Alternative Antriebe“.
Dieses Beispiel zeigt übrigens auch, dass wir im Rahmen unseres
MINT-Schwerpunktes immer auch eine Kompetenzerweiterung im Hinblick auf den
Einsatz digitaler Medien (Software, CAD, CNC, 3D-Druck, etc.) im Blick haben.
Dadurch,
dass das OHG im Rheinisch-Bergischen Kreis die einzige MINT-EC-Schule ist,
nimmt die Schule ihre Aufgabe als MINT-Leuchtturm in dieser Region wahr. Das
OHG hat in den letzten Jahren seine Aktivitäten im MINT-Bereich immer weiter
ausgebaut, ergänzt und erweitert.
Wir
können unsere Erfahrungen mit diesen komplexen Projekten und den Kooperationen
inzwischen bei MINT-Tagungen einbringen. So wurden z. B. die Ergebnisse unseres
Projektes „Klimaforschung und Wetterstation“, welches wir zusätzlich noch mit
einer rumänischen Partnerschule im Schüleraustausch geplant und entwickelt
haben, auf der Jahrestagung der Deutschen Telekom Stiftung vorgestellt.
Die
große Resonanz und der Erfolg unserer MINT-Projekte in Kooperation mit
wissenschaftlichen Institutionen und Unternehmen führte im Jahr 2016 auch zur
Einführung des Fachs Technik in der Gymnasialen Oberstufe.
Im Jahr 2004 hat das OHG das Fach „Experimentelle
Naturwissenschaften“ (ENW) in der Klasse 5 eingeführt. Das Fach ist eine
Besonderheit in der NRW-Schullandschaft. Es soll die Schüler noch stärker als
im Fachunterricht zu selbstgesteuertem und eigenverantwortlichem Lernen
befähigen. Es soll frühzeitig ihre intrinsische Motivation an den
Naturwissenschaften fördern und Neugierde an deren Phänomenen wecken. Pro
Schuljahr werden im Fach ENW insgesamt sechs fachspezifische Kurse (Biologie,
Physik, Physik/Mathematik, Chemie, Biologie/Chemie sowie ein Wahlkurs) angeboten. Jeder Kurs enthält zwar
auch Inhalte aus den entsprechenden Fachlehrplänen der jeweiligen Stufen, doch
diese Kurse trainieren speziell besondere offene Arbeits- und Lernformen sowie
experimentelles Arbeiten. Begabungen können besonders gut durch individuelle
Angebote gefördert werden.
Leistungskurse in Biologie, Chemie und Physik gehören zum Standard
unserer Schule. Diese Verlässlichkeit ist in der städtischen Schullandschaft
einzigartig. Um diesen Standard auch künftig halten zu können, wird ein
spezifisches Förderprogramm für naturwissenschaftlich besonders interessierte
Schüler aufgebaut. Arbeitsgemeinschaften gehören genauso dazu wie Vorträge und
Kooperationen mit universitären Einrichtungen oder Industriebetrieben.
Ein Baustein ist die regelmäßige Vortragsreihe
„Naturwissenschaften live am OHG, Dialog Schule – Wirtschaft – Forschung",
die im Januar 2007 startete und in die Abenteuerwelt der Naturwissenschaften,
Informatik und Mathematik entführt – Einblicke in die Berufsfelder der
MINT-Fächer inklusive. Hochdekorierte Gastreferenten referieren über
Entwicklungen der aktuellen Forschung in den Naturwissenschaften. Adressaten
sind alle Interessierten von 10-99 Jahre. Ziel dieser Vortragsreihe ist es, die
Schüler sowie die gesamte Schulgemeinde für naturwissenschaftliche Themen zu
begeistern. Die Sinnhaftigkeit, Faszination und gesellschaftliche Relevanz der MINT-Fächer
soll den Schülern, Eltern und Lehrern näher gebracht werden. Wir legen bei der
Einladung der Wissenschaftler zudem Wert darauf, dass die Vorträge
verständlich, lehrreich und dennoch unterhaltsam sind. Einige Referenten
arbeiten zudem vormittags mit Schülern in Workshops zu den Vortragsthemen. Die
Resonanz, die diese Reihe inzwischen nach sich zieht, zeigt sich auch an den
bisher zahlreichen Presseveröffentlichungen. Seit 2007 konnten inzwischen mehr
als 100 renommierte Wissenschaftler zu uns ans OHG eingeladen werden. Ein
Höhepunkt in dieser Reihe war u. a. sicher der Gastauftritt des
Nobelpreisträgers Prof. von Klitzing im Jahr 2015
Durch wissenschaftspädagogische Partnerschaften, z. B.
mit dem Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt (DLR), können alle
Schülerinnen und Schüler der derzeitigen Jahrgangsstufe 9 faszinierende
Physik-Experimente selbst durchführen. In Chemie kooperieren wir mit dem
Unternehmen Currenta in Leverkusen (Baylab Plastics), in Biologie mit dem
Schülerlabor Bayer-Wuppertal.
Unser
professionelles Chemie-Schülerlabor, dessen Einrichtung 2013 von der Bayer
Science & Education Foundation mit knapp 60000 € unterstützt wurde, hat
seitdem zahlreiche Nachfolgeprojekte generiert. So ist das OHG 2017 mit einem
deutschlandweit einzigartigen Modellprojekt ausgezeichnet worden: Die
Chemie-Lehrkräfte des OHG integrieren das Konzept „Green Chemistry“ in ihren
Chemieunterricht. Die Grüne Chemie beschäftigt sich mit Verfahren, die
Umweltverschmutzung eindämmen, Energie sparen, umweltverträglich produzieren
und Gefahren reduzieren. Diesen Ansatz unterstützt die Bayer Science &
Education Foundation jetzt mit einer Fördersumme von 3.800 Euro. „In Bergisch
Gladbach forschen junge Menschen wahrlich mit Pioniergeist“, betont Thimo V. Schmitt-Lord, Vorstand der Bayer-Stiftungen.
„Denn im Rahmen des Pilotprojekts arbeiten die Jugendlichen mit Testverfahren
und Unterrichtmaterialien, die in Deutschland in dieser Form bisher nicht im
Chemieunterricht existierten. Im Bereich der Förderung der Wettbewerbskultur im
MINT-Bereich nehmen unsere Schüler mit hervorragenden Ergebnissen auch an internationalen
Wettbewerben teil. So konnte im Jahr 2018 einer unserer Schüler bei der
Internationalen Chemie-Olympiade eine Bronzemedaille erringen.
Eines
unserer neuesten Projekte ist „Mathe-Plus“: wir bieten seit 2016 in den Klassen
7 und 8 so genannte Pull-Out-Kurse für besonders an der Mathematik
interessierte Schüler an. Während des regulären Mathematik-Unterrichts können
ausgewählte Schüler in einer Stunde pro Woche an spannenden Mathe-Projekten
arbeiten.