Ellinogermaniki Agogi

Der naturwissenschaftliche Unterricht ist in der Ellinogermaniki Agogi auf allen Stufen von besonderer Bedeutung, da er den Schülerinnen und Schülern hilft, die Gesetzmäßigkeiten der Welt um sie herum zu enträtseln und zu verstehen.

Wesentliches Ziel des naturwissenschaftlichen Unterrichts sind die Vermittlung von Wissen und die Entwicklung von Fertigkeiten, die für das Leben in einer technikdominierten Welt nützlich sind. Ebenso wichtig jedoch sind die Ausbildung von Fähigkeiten wie Beobachten, Überdenken und Beurteilen, sowie die nötige Unterstützung bei der Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein, Kritikfähigkeit und Meinungsbildung zu wichtigen alltäglichen Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Technik.

Daraus ergibt sich, dass der Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern eine praktische Dimension haben muss, die eng verwoben ist mit der Deutung der Phänomene, die wir alltäglich um uns herum beobachten können. Nach der Theorie des Konstruktivismus konstruiert sich jeder Schüler seine eigene Wahrnehmung der Welt. Es gibt nur eine physische Realität, die Art jedoch, wie jeder einzelne sie wahrnimmt, ist verschieden. Sie entwickelt sich auf der Basis persönlicher Erfahrungen und im Austausch mit der Wahrnehmungsweise der anderen. Mehr als auf den fachlichen Stoff muss deshalb in der Schule Wert auf die Ausbildung der intellektuellen Fähigkeiten gelegt werden, die zur Bildung der Wahrnehmungsfähigkeit der Schüler beitragen. Wir müssen den Schülern Gelegenheiten zu eigenen, authentischen Erfahrungen geben, die mit den alltäglichen Beobachtungen durch deutliche Analogien verbunden sind. Jenseits der praktischen Dimension, nämlich der Ausbildung der Fähigkeit zur Deutung der Welt bei allen Schülern, muss der naturwissenschaftliche Unterricht den methodischen Rahmen vermitteln, d.h. die Systematik der Forschung, wie sie mit den Naturwissenschaften fest verbunden ist. Die Arbeitsmethodik der Naturwissenschaften - Beobachtung, Formulierung einer Hypothese, systematische Erforschung dieser Hypothese und Vertiefung - wird im naturwissenschaftlichen Unterricht vermittelt, hat jedoch viele weitere Anwendungsbereiche. Die Systematik, die für die naturwissenschaftliche Forschung kennzeichnend ist, ist für Schüler fächerübergreifend nützlich.

An der Ellinogermaniki Agogi wurde für das Erreichen der oben dargestellten Ziele das forschend- entwickelnde Unterrichtsverfahren als das am besten geeignete didaktische Modell gewählt. Dieses Modell kombiniert auf vielfältige Weise Experimente und wissenschaftliche Methodik, indem es jedes natürliche Phänomen in ein von den Schülern zu lösendes Problem verwandelt. Mit dem Begriff „forschend“ soll betont werden, dass wir versuchen, dem Schüler auf der Grundlage bereits vorhandener Kenntnisse, mit Hilfe vorhandener Mittel und mit Methoden entsprechend seinen intellektuellen Fähigkeiten dabei zu helfen, sich selbständig neues Wissen anzueignen. Aus all dem geht klar hervor, dass die Forschung als Methode und Praxis dem Schüler bereits in der Grundschule vertraut gemacht werden kann.
Mit dem Begriff „entwickelnd“ ist gemeint, dass die Entwicklung des Schülers zum Forscher nicht zufällig und regellos ist, sondern sich in bestimmten Stadien in bestimmten zeitlichen Abläufen vollzieht. Die Rolle des Lehrers ist es, die forschenden Initiativen des Schülers analog zu diesen Stadien und mit dem Ziel der Erweiterung der kognitiven Strukturen zu organisieren und zu koordinieren, damit das jeweils Neue leichter assimiliert werden kann.

Eines der wichtigsten Probleme im Zusammenhang mit den Naturwissenschaften in der Schule ist die Zersplitterung des entsprechenden Unterrichts in verschiedene Fächer in den drei schulischen Bereichen Primarstufe (Grundschule), Sekundarstufe I (Gymnasium) und Sekundarstufe II (Lyzeum), die verhindert, dass ein didaktischer Ansatz konsequent weiterverfolgt werden kann.
In der Ellinogermaniki Agogi wird der Unterricht auf allen Schulstufen auf der Grundlage eines einheitlichen didaktischen Rahmenplans organisiert, unabhängig von der verwaltungstechnischen Aufteilung der schulischen Ausbildung. Je nach Alter der Schüler werden ihre jeweiligen Lernstärken entwickelt und nach und nach die Unterrichtsinhalte vertieft. Auf jeder Stufe wird das bereits vorhandene Wissen bewertet und genutzt und mit dem neuen Stoff verbunden.  

Die qualitative Dimension der Deutung von Phänomenen ist wichtiger als die quantitative und formale. So verfolgt in der Grundschule der naturwissenschaftliche Unterricht vor allem das Ziel, die Fähigkeit des systematischen Beobachtens zu fördern. Die Kinder sehen naturwissenschaftliche Phänomene nicht mehr nur zufällig, sondern werden dabei angeleitet, sie auf methodische Weise zu beobachten und ihren Verlauf zu protokollieren (beobachtende Dimension). Sie lernen, ihre Beobachtungen zu organisieren und einfache Versuche durchzuführen.

Im Gymnasium, wenn die Schüler zu abstrakteren Gedankengängen fähig sind, ist das Ziel des Unterrichts die qualitative Deutung der Phänomene (deutende Dimension). Dabei werden quantitative Beziehungen und mathematischer Formalismus stufenweise eingeführt.

Im Lyzeum muss der Unterricht durch die Einbeziehung des quantitativen Bereichs und des mathematischen Formalismus vervollständigt werden (formalistische Dimension). Diese beziehen sich jedoch immer auf Phänomene, deren qualitative Deutung auf den vorausgegangenen Stufen erlernt worden ist.

Der naturwissenschaftliche Unterricht wird sowohl in der Grundschule als auch im Gymnasium und im Lyzeum in speziell eingerichteten und für Gruppenunterricht geeigneten Räumen erteilt. Alle Laborräume haben Internetanschluss. Der Fachunterricht wird durch gezielte Exkursionen ergänzt und stützt sich auf die von der Abteilung selbst herausgegebenen Unterrichtsmaterialien.


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