Im Jubiläumsjahr 2020 wurde durch MINT-EC eine Selbstevaluation durchgeführt. Hieran haben sich 355 Schüler*innen beteiligt, von denen 285 die Befragung in Gänze und 70 nur zum Teil ausgefüllt haben. Aus der Zielgruppe der Lehrkräfte und Schulleitungen haben sich 331 Personen beteiligt, von denen 246 die Befragung in Gänze und 84 nur zum Teil ausgefüllt haben. Aus der Gruppe der Alumni beteiligten sich 101 Personen, von denen 79 die Befragung in Gänze und 22 nur zum Teil ausgefüllt haben.
Die Ergebnisse werden auszugsweise nach den Themen- und Arbeitsgebieten von MINT-EC dargestellt und etwaige Maßnahmen abgeleitet. Klicken Sie dazu einfach auf die Tabs unten, um zur Auswertung des jeweiligen Bereichs zu gelangen.
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Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit gaben 81 % Schüler*innen an, durch Lehrkräfte von den angebotenen Veranstaltungen zu erfahren; 57 % geben an, über die Homepage mint-ec.de davon zu erfahren. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der Lehrkräfte, von denen 96 % antworteten, die Schüler*innen durch direkte persönliche Ansprache von Veranstaltungen zu informieren und 68 % kommunizieren die Veranstaltungen des weiteren über Aushänge in der Schule. Die Lehrkräfte selbst erfahren zumeist durch die Newsletter (87 %), über das MINT-EC-Portal (72 %) und durch persönliche Anschreiben (57 %) von den Veranstaltungen. Für die Teilnahme an den Veranstaltungen entscheiden sich die Schüler*innen zumeist aus thematischen Gründen (95 %), aber auch auf Grund von dem Ort bzw. der Region (31 %), der kooperierenden Hochschule oder Forschungseinrichtung (21 %) und der Unternehmen (14 %) sowie anderen Teilnehmer*innen, die sie bereits kennen (17 %).
Die Zielgruppe der Alumni wird mit 75 % besonders häufig durch Soziale Medien erreicht. Hier zeigt sich, dass nach dem Schulabgang häufig ein Kontaktverlust eintritt. Zudem wissen nur 57 % der Schüler*innen von den MINT-EC-Alumni. Bei den Lehrkräften sind es 67 %, die die MINT-EC-Alumni kennen, aber nur 16 % von ihnen geben diese Informationen laut Umfrage auch an die Schülerinnen und Schüler weiter.
Bei den Lehrkräften ist das MINT-EC-Zertifikat mit 99 % fast vollständig bekannt. Bei den Schüler*innen hat es mit 93 % ebenso einen hohen Bekanntheitsgrad. Außerdem wird für das Zertifikat ein Akzeptanz- und Bekanntheitsbedarf bei den Hochschulen und Unternehmen zurückgemeldet.
Hieraus folgend ist eine verstärkte Kommunikation in den Sozialen Medien sinnvoll, die die Informationen zu Veranstaltungen und Angeboten im Alltag der Zielgruppen stärker präsent machen können. Darüber hinaus sollten die Veranstaltungen einen stärkeren Fokus im Newsletter bekommen sowie die MINT-Koordinatoren besser einbezogen werden, um die Präsenz der Informationen an den Schulen zu verstärken. Um dies zu unterstützen, sind weitere Materialien für Schulaushänge sinnvoll und die Frequenz direkter Anschreiben an Lehrkräfte kann gesteigert werden. Um das Alumni-Netzwerk präsenter zu machen, können bestehende Verteiler stärker genutzt werden und mit der Zertifikatsübergabe weitere Informationen zu den Alumni gegeben werden. Um das Zertifikat prominenter zu machen, sollten dessen Vorteile stärker kommuniziert werden.
Hinsichtlich der Veranstaltungen wünschen sich sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler mehrfach eine transparentere Auswahl der Teilnehmenden, aber auch eine stärkere regionale Streuung der Veranstaltungen. Es zeigt sich in allen drei Zielgruppen, dass diese neben dem Aspekt der Fachlichkeit auch wesentlich der Vernetzung und dem Austausch dienen. Etwa 80 % der Lehrkräfte gaben an, die Organisation auch für die Vernetzung zu nutzen und 95 % der Lehrkräfte konnten im Rahmen der Veranstaltungsorganisation und -Teilnahme neue Kooperationen mit Hochschulen und Unternehmen aufbauen oder bestehende vertiefen. Daran anknüpfend wurde mehrfach der Wunsch geäußert, stärker bei der Akquise von Finanzmitteln unterstützt zu werden. Insgesamt sind die Teilnehmenden mit der Durchführung und Betreuung der Veranstaltungen zufrieden. Obwohl 25 % der MINT-EC-Alumni ein Studium an einer der Partnerhochschulen beginnen, sind diese den Schülerinnen und Schülern nur zu 18 % bekannt.
Auch hieraus ergeben sich Bedarfe für die weitere Arbeit von MINT-EC. So sollten die Partnerhochschulen präsenter kommuniziert und die Auswahlkriterien für die Teilnahme an den Veranstaltungen konkreter benannt werden. Um die Vernetzungsaktivitäten zu stärken, lassen sich beispielsweise verstärkte regionale Kooperationen der MINT-EC-Schulen anregen. Aber auch die Kommunikation der bereits bestehenden Unterstützungsangebote zur Organisation von Veranstaltungen durch MINT-EC muss intensiviert werden, damit die Möglichkeiten von den Schulen wahrgenommen werden können.
Im Rahmen des Projektes HPI Schul-Cloud sehen sich die Schulen durchschnittlich gut betreut. Von den teilnehmenden Lehrkräften kamen 41 % von einer Pilotschule. Bei den Schüler*innen hingegen ist die Teilnahme ihrer Schule weniger bekannt. Verbesserungsbedarfe artikulierten die Lehrerinnen und Lehrer bei den Schulungsangeboten, die einen niedrigschwelligen Einstieg ermöglichen. Außerdem formulierten die Lehrkräfte den Wunsch, mehr digitale Veranstaltungen nutzen können und/oder mehr Workshops vor Ort zu organisieren und mehr über Nutzungsmöglichkeiten der HPI Schul-Cloud zu erfahren.
Daraus kann geschlussfolgert werden, dass das Projekt der HPI Schul-Cloud an den teilnehmenden Schulen besser kommuniziert werden sollte. Dies kann über Aushänge, Soziale Medien und die Lernplattformen, aber auch direkt durch die Lehrkräfte geschehen. Gleichzeitig kann durch Incentives oder gezielte Schüler*innen-Veranstaltungen die Sichtbarkeit der HPI Schul-Cloud erhöht werden. Für Lehrkräfte können die bisher vorhandenen Unterstützungsangebote bekannter gemacht werden, aber auch die persönliche Bindung und Betreuung intensiviert werden, indem beispielsweise mehr Feedbacktelefonate oder Schulbesuche angeboten werden. Darüber hinaus ist eine neue Aufbereitung der Fortbildungsangebote zu überlegen.
Den Bewerbungsprozess zur Aufnahme in das MINT-EC-Netzwerk haben die Lehrkräfte überwiegend positiv bewertet, denn rund 81 % sehen darin eine Stärkung des Engagements der MINT-Lehrkräfte und 68,5 % einen Anstoß, den Ist-Zustand ihrer Schule zu reflektieren. Jeder zweite Befragte gab außerdem an, dass mehrere Fachbereiche durch die Bewerbung gestärkt wurden und der interdisziplinäre Austausch unterstützt wurde. Daneben gibt es mit einer engeren Kooperation von Eltern, Schulen und Schüler*innen (35 %) und einer gesteigerten öffentlichen Wahrnehmung der Schule weitere positive Effekte durch die Bewerbung. Vereinzelt meldeten die Lehrkräfte zurück, dass der Bewerbungsprozess eine Wettbewerbssituation gegenüber nicht-MINT-Fachbereichen erzeugt habe. In diesem Zusammenhang ist zu überlegen, inwiefern Best-Practice-Beispiele gesammelt werden können, die etwa die Interdisziplinarität stärken und damit auch für nicht-MINT-Fachbereiche eine Zugwirkung erzielt werden kann. Insgesamt lässt sich allerdings festhalten, dass sich die Bewerbung positiv auf die Schulen auswirkt.
Auch die erstellten Gutachten geben den Schulen sinnvolle Impulse auf weitere Entwicklungsmöglichkeiten (78 %) und mehr als die Hälfte der Lehrkräfte (56 %) sieht sich durch die Rückmeldungen weiter motiviert. Angemerkt wird jedoch, dass die Bewertungskriterien transparenter kommuniziert werden sollten. Hier befinden wir uns in einem stetigen Austausch zum Umfang der Gutachten, die einerseits zur Weiterentwicklung beitragen und andererseits einen gewissen Rahmen nicht sprengen sollen. Darüber hinaus wurden die Unterlagen zur Wiederzertifizierung als zu umfangreich kritisiert. Hierauf wurde bereits mit einer Verkürzung um mehr als die Hälfte reagiert.