Sankt Lioba Schule, Bad Nauheim Unendliche Weiten ganz nah

Sankt Lioba Schule

Zwölf Schülerinnen und Schüler der Sankt Lioba Schule wagten zusammen mit sechs Erwachsenen den weiten Weg über die teilweise vereisten Höhen des Vogelsberges in das winterliche Fulda, um den unendlichen Weiten des Weltraums ganz nahe zu kommen. In Fulda trafen sich alle, um im dortigen Planetarium Vorträge zu den Themen „Planeten – Expedition ins Sonnensystem“ sowie „Kosmische Horizonte“ anzuhören.

In der ersten Vorführung ging es um die Planeten des heimischen Sonnensystems. Die Lioba-Gruppe entschied sich für Mars, Saturn und Jupiter – nach Auskunft der Betreiber die häufigste Wahl. Dank verbesserter Teleskope ist die Zahl der bekannten Monde dieser Planeten in den letzten Jahren geradezu „explodiert“. Während vom Mars nach wie vor nur zwei Monde bekannt sind, kennt man vom Jupiter inzwischen 79 und vom Saturn sogar 82 Monde. Der Vortrag wurde mit spektakulären Panoramaaufnahmen, die an das Halbkugelgewölbe des Planetariums gebeamt wurden, unterstützt.

Nach einer kurzen Umbaupause folgte dann der zweite Vortrag, in dem das ganze Universum Thema war. Jetzt ging es tatsächlich um die unendlichen Weiten ganz am Rand des sichtbaren Bereichs. Ob das Universum dahinter weitergeht, lässt sich zumindest mit traditionellen Methoden nicht beweisen, weil das Licht von dort zur Erde länger braucht, als das Universum alt ist.

Die Größe des Universums wurde durch verschiedene Maßstäbe begreifbar gemacht. Der kleinste Bereich war unser Sonnensystem, dessen Planeten im vorherigen Vortrag Thema waren. Der nächste Schritt ging bis zu der Entfernung, die die beiden Voyager-Raumsonden, die vor 45 Jahren gestartet wurden und die noch immer unterwegs sind, in­zwischen erreicht haben. Die nächste Entfernung ist die, die Radio- und Fernsehsignale inzwischen erreicht haben. Obwohl seit Jahrzehnten mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs, haben sie noch nicht einmal unsere Galaxie verlassen. Aber außerhalb unserer Galaxie gibt es ja noch einen Galaxienhaufen, zu dem unsere Galaxie gehört und einen Galaxien­superhaufen, zu dem unser Galaxienhaufen gehört und auch von denen gibt es mehrere. Da gibt es viele Möglichkeiten, dass Leben entstehen konnte.

Die Möglichkeiten für die Entstehung intelligenten Lebens sind allerdings wesentlich geringer. Falls es das geben sollte, ist noch die Frage, ob dieses intelligente Leben dann so nah zu unseren Galaxien entstanden ist, dass ein elektromagnetisches Signal uns jemals erreichen wird. Sehr beeindruckt verließen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Begabten-Workshops das Planetarium, um den Heimweg anzutreten. Dabei ging es zwar nicht durch Sternennebel, aber im realen Nebel konnte man zumindest von den fernen Galaxien träumen.

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