PANDA ist nicht nur eine schwarz-weiße Bärenrasse aus Asien, sondern auch der Name des Großexperiments „AntiProton ANnihilation at DArmstadt“, an dem das Institut für Kernphysik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) beteiligt ist. Allein der Prototyp für die Erzeugung eines dünnen Protonenstrahls füllt insgesamt drei Räume auf zwei Etagen des Institutsgebäudes.
Dies und mehr erfuhren die 68 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 bei ihrem Besuch im Institut für Kernphysik. Der Besuch ist Teil des Projekts „Radioaktivität hautnah erleben“, dass von der Rütgersstiftung finanziell gefördert wird. Dabei begaben sich die Schülerinnen und Schüler in der Schule und zuhause auf die Suche nach subatomaren Teilchen und wurden im Wohnzimmer und im Klassenraum, bei Dünger für den Garten und Diätsalz sowie bei normalen Luftballons fündig. Gemessen wurde mit Strahlungssensoren, die sie an ihre eigenen grafikfähigen Taschenrechner anschließen konnten. So wurden Messungen und Auswertungen auch außerhalb der Schule möglich. Mit Hilfe des Netzwerks Teilchenwelt selbst gebaute Nebelkammern machten die Strahlung sogar sichtbar.
Der Besuch bei den Teilchenphysikern rundete das umfangreiche Programm ab und lieferte gigantische Einblicke in die aktuelle Forschung auf diesem Gebiet. So erläuterte PD Dr. Christian Klein-Bösing, wie er mit dem Hilfe des ALICE-Experiments versucht, hinter den optischen Vorhang auf die ersten Sekunden nach dem Urknall zu schauen. Beim anschließenden Rundgang durch die Labore stellten Doktoranden und Studenten äußerst engagiert nicht nur PANDA, sondern auch ICECUBE, COSY und ANKE vor. Das sind weitere Experiment, die so groß sind, dass immer nur Teilkomponenten in Münster erdacht, aufgebaut und studiert werden können, bevor sie andernorts in die Bestimmungsanlagen eingebaut werden. Das Institut für Kernphysik der WWU-Münster bietet seit einigen Jahren Netzwerk Teilchenwelt Masterclasses an.
Als Ergebnisse ihrer eigenen Forschungen lieferten die Schülerinnen und Schüler Poster und Video-Clips ab. Wir danken dem Institut für Kernphysik, dem Netzwerk Teilchenwelt und der Rütgersstiftung für die Unterstützung.