MINT-EC „Mit Design Thinking neue Ideen für die digitale Schule entwerfen“

Von 22. September bis 6. Oktober fand die zweite Fortbildungsreihe der HPI Schul-Cloud „Mit Design Thinking neue Ideen für die digitale Schule entwerfen“ statt. In dieser Fortbildungsreihe setzten sich Schüler*innen mit der Frage auseinander, wie die digitale Schule von morgen aussehen soll. Dabei standen ihnen erfahrene Design-Thinking-Coaches über den Verlauf von vier Workshopterminen zur Seite. Zum Einstieg erhielten die Teilnehmer*innen folgende Aufgabenstellungen:

Entwerft neue Projektarbeiten für Schüler*innen in einer Welt, in der fächerübergreifende Kompetenzen wichtig sind.

  1. Entwerft neue Zeitpläne für Schüler*innen in einer Welt, in der die Schule sowohl digital als auch vor Ort stattfindet.
  2. Entwerft neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Schüler*innen und Lehrpersonen in einer Welt, in der die Schule digital stattfindet.
  3. Entwerft neue Lernmittel für Schüler*innen in einer Welt, in der sich ändernde Kompetenzen und Fähigkeiten wichtig werden.

Anhand dieser Aufgabenstellungen bzw. Challenges konnten die Schüler*innen die Methode des Design Thinking gleich praktisch anwenden und verinnerlichen. Sie fanden sich in Teams zusammen, in denen sie sich einer der Challenges widmeten, dachten sich einen Teamnamen aus und legten Aufgaben fest. Es galt, die Zielgruppe zu definieren, entsprechende Umfragen durchzuführen, auszuwerten und daran orientiert Prototypen zu entwerfen.

 

Zeitplan? Kein Plan!

Die Frage, wie Zeitpläne aussehen sollten, wenn der Schulalltag sowohl digital als auch in Präsenz stattfindet, beantwortet Team Planlos schon in seinem Namen: es sollte keine festen Pläne geben. Hinter dem griffigen Namen „schUni“ verbirgt sich die Idee, Schule um Aspekte der Uni zu erweitern. Im Klartext bedeutet das, Schüler*innen mehr Autonomie zuzugestehen. Ihr Unterrichtsplan wäre flexibel, es gäbe keine Anwesenheitspflicht. Lehr- und Lernheinheiten würden aufgezeichnet und stünden so an beliebigen Orten zu beliebigen Zeiten zur Verfügung. Die Schüler*innen lernen also entsprechend ihrem Biorhythmus und in für sie optimaler Umgebung. Mit seinem Plan der Planlosigkeit schlägt das Team gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe: Der Schulalltag wird digital, die Schüler*innen können sich besser konzentrieren und sind zusätzlich mit Spaß bei der Sache.

 

Flipped School – Wenn Schüler*innen Lehrer*innen bewerten

Die Design Sportler beschäftigt, wie Lehrer*innen und Schüler*innen zusammenarbeiten können, wenn Schule digital stattfindet und dachten sich: „Warum nicht den Spieß umdrehen?“. Bei regelmäßigen Wettbewerben könnten die Lehrkräfte Ideen zum Thema digitale Schule entwickeln, die die Schüler*innen bewerten. Spaßfaktor ist vorprogrammiert und die Kreativität kann fließen. Den vorgestellten Ideen und Konzepten würden Nachbereitungen folgen, die die Basis für die Auswahl passender Weiterbildungen für die Lehrer*innen bietet.
Als die Gruppe den Prototyp den anderen Schüler*innen präsentiert, macht sich Begeisterung breit. Kim schreibt im Chat: „Genial gemacht“, Franziska fragt sich: „Warum wurde das noch nicht durchgesetzt?“. Die Design Sportler sind, nicht zuletzt angespornt durch dieses Feedback, ihrem Namen getreu sportlich unterwegs: Sobald sich ihr Prototyp bewährt, soll er auf Europa und dann die Welt umgemünzt werden. Eine ergänzende Webseite haben sie kurzerhand im letzten Workshoptermin hochgezogen.

FuPros – mit Spaß in die Zukunft

Für die Challenge, Projektarbeiten zu entwickeln, die fächerübergreifende Kompetenzen stärken, stellt das Team FuPros eine Art Sommercamp vor. Während der Zeit im Camp sollen die Stärken und Schwächen der Schüler*innen definiert, den Schwächen entgegengewirkt und die Stärken gefördert werden. Das Ganze findet im lockeren Rahmen mit viel Sport, Spiel und Spaß statt. Auf diese Weise verspüren die Schüler*innen weniger Druck und können sich leichter neue bzw. tiefgreifendere Kompetenzen aneignen. Bei der Präsentation sind die anderen Teilnehmer*innen von dem Konzept angetan. Ruslan meint: „Man kann daraus bestimmt viel lernen. Ich finde die Idee gut.“

Ein digitaler Tisch für digitalen Unterricht

Als neues Lernmittel präsentiert Team Orgativität einen digitalen Arbeitstisch mit vielen praktischen Gadgets, die den Schüler*innen digitales Arbeiten erleichtern. Dieser Tisch ist auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasst. Ein Gadget beispielsweise verleiht der Touchscreen-Tischplatte eine Papierhaptik, sodass sowohl analog als auch digital affine Menschen glücklich werden. Schnell macht sich Neugier bei den anderen Teilnehmer*innen breit. Felix fragt sich: „Was kostet mich der Tisch denn?“ Die Antwort hat das Team parat: Massenproduktion soll den Preis senken und Chancengleichheit wird gewährleistet. Auch bei diesem Team zeigt sich schnell, die Schüler*innen haben ausgiebig recherchiert und alle möglichen Eventualitäten bereits mitgedacht.

Erfolg auf der ganzen Linie

Die Prototypen und das Feedback der Teilnehmer*innen machen deutlich, dass die Fortbildungsreihe ein voller Erfolg ist. Rieke beeindruckt, wie sie lernt „Ideen die vielleicht erst schwer erscheinen, möglich zu machen“. Kim schreibt: „Ich habe eine ganz andere Denkweise, bessere Organisation und nette Menschen kennengelernt.“ Diese Meinungen können die anderen Teilnehmer*innen nur bestätigen. So kam die Fortbildungsreihe der HPI Schul-Cloud „Mit Design Thinking neue Ideen für die digitale Schule entwerfen“ zu einem schönen Ende.

Die Schüler*innen arbeiteten mit Miro-Boards. Die Nachbereitung und die Boards sind hier einsehbar: https://www.mint-ec.de/hpi-schul-cloud/aktivitaeten/design-thinking/

Text: Svenja Kendik

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