Gymnasium Michelstadt, Michelstadt MINT in der Stratosphäre

MINT-Themen faszinierend und fachübergreifend vermitteln: Der Aufstieg eines Wetterballons mit elektronischem Equipment in die Stratosphäre bietet dafür eine Vielzahl von Möglichkeiten. Dieses ehrgeizige Ziel setzte sich eine Projektgruppe unserer Schule.

Nach einigem "Papierkram" (Genehmigungen, Versicherungen), dem Konzeptionieren, Zusammenlöten und Programmieren eines Datenloggers auf Arduino-Basis und vielen Bastelarbeiten an einer Sonde aus Styropor war es soweit: Am Mittwoch, dem 13. Juni, pünktlich zur geplanten Startzeit um 10.00 Uhr, hob der Ballon vom Schulhof unter den Augen zahlreicher Zuschauer mit erstaunlicher Geschwindigkeit ab. An Bord waren außer der Datenelektronik zwei Videokameras und – ganz wichtig – zwei GPS-Sender. Denn die Sonde musste wiedergefunden werden. In etwa 25.000-30.000 m Höhe sollte sich der Ballon von 2m auf rund 7m Durchmesser ausgedehnt haben und platzen. Ein Fallschirm war vorgesehen, um die Sonde sicher zur Erde zurückzubringen.

Dann, 30 Minuten nach dem Start: Funkstille. Die Sonde war zu hoch, um über das Mobilfunknetz noch erreichbar zu sein. Sie war im „Blindflug“.  Die Spannung stieg und groß war die Freude dann, als der Kontakt nach zwei Stunden wiederhergestellt werden konnte und klar war: Die „Weltraumsonde“ war in einem Waldstück in etwa 50 km Entfernung gelandet. Die Bergung gestaltete sich schwierig, aber letztlich erfolgreich.

Und dann die Begeisterung: Alles hatte funktioniert. „An Bord“ waren beeindruckende Video-Aufnahmen aus 24.000m Höhe sowie ein vollständiger Datensatz der aufgezeichneten Flugparameter, die auch für viele unterrichtliche Projekte in verschiedenen Fächern verwendet werden können. Zwei Tage Datenauswertung und –aufbereitung sowie Videoschnitt rundeten das Projekt ab. Die Temperaturverhältnisse in der Ozonschicht konnten ebenso diskutiert werden wie der Grund für die Wolkenbildung in einer bestimmten Höhe oder die barometrische Höhenformel - bestätigt mit eigenen Daten. Beeindruckende Bilder zeigten die dünne Atmosphärenhaut unter dem unendlichen Schwarz des Universums. Und schließlich war auch klar: 25.000m Höhe hatte der Ballon erreicht – und bis zu Alexander Gerst, der in rund 400km Höhe um die Erde kreist, wäre es dann doch noch ein Stück des Weges gewesen.

Die Videos und einige Bilder des spektakulären Projektes, das sicher allen Beteiligten in Erinnerung bleiben wird, können auf der Homepage des Gymnasiums Michelstadt (www.gymnasium-michelstadt.de) angesehen werden. Falls jemand ein ähnliches Projekt plant, stehen wir für Tipps natürlich sehr gerne zur Verfügung.

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