Stiftung Internat Solling, Holzminden MINT-Exkursion zum CINSaT der Universität Kassel

Am 06.06. 2024 war es wieder soweit. Die naturwissenschaftlichen Prüfungskurse, sowie interessierte Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 10 und 11, machten sich um 11:00 Uhr auf den Weg zum Center for Interdisciplinary Nanstructure Sience and Technologie (CINSaT) der Universität Kassel. Begleitet wurden sie diesmal von der MINT-Koordinatorin des Campe-Gymnasiums, Frau Lambertz-Eh, und drei Jugendliche des Campe. An der Universität Kassel ist dann noch ein Chemie-Leistungskurs unserer Partnerschule, dem Lichtenberg-Gymnasium aus Kassel, unter der Leitung von Frau Pompetzki zu uns gestoßen, sodass insgesamt 45 Teilnehmende drei wissenschaftliche Vorträge mit anschließenden Laborführungen besucht haben.

Den ersten Vortrag hielt um 13:00 Uhr Frau Prof. Monika Stengel. Sie entführte uns in ihrem Vortrag in die inneren biologischen Uhren von Menschen und Tieren, welche durch die Rhythmen in unseren Tagesabläufen getriggert werden. Sie machte darauf aufmerksam, wie wichtig solche Rhythmen z.B. für die Konzentration und Leistungsfähigkeit eines Individuums sind. Darüber hinaus erläuterte sie die Bedeutung von Gerüchen in unserem täglichen Leben. Beide Themenbereiche zählen zu den Forschungsgebieten von Frau Prof. Stengel.

Nach diesem sehr anschaulichen Vortrag nahm uns Herr Prof. Thomas Fuhrmann-Lieker mit in das Reich der Nano-Physik. Zu Beginn seines Vortrags machte er uns mit dieser Dimension vertraut, indem er Vergleiche zu bekannten Größen aufzeigte. Anschließend zeigte er Beispiele, wie in der Natur Nanostrukturen ausgenutzt werden und wie man versucht die Erkenntnisse aus der Natur in Forschung und Technik ein- und umzusetzen. Er machte deutlich, wie wichtig selbstorganisierte Prozesse sind, um bei diesen geringen Dimensionen Strukturen mit den gewünschten Eigenschaften aufzubauen. Denn in der Nanowelt hat man nur selten die Möglichkeit solche Strukturen durch äußere Manipulation aufzubauen.

Den abschließenden dritten Vortrag hielt Herr Philipp Kästner, Doktorand in der Arbeitsgruppe Technische Elektronik von Herrn Prof. Hillmer. Herr Kästner zeigte eindrucksvoll, wie die moderne Mikrostruktur-Forschung unsere Zukunft beeinflussen kann. Als Beispiel zeigte er die in der Arbeitsgruppe hergestellten Mikrospiegelanordnungen, die bei mehrfach verglasten Fenstern eine deutlich verbesserte Helligkeitsverteilung in Innenräumen erreichen oder ein energieeffizienteres Heizen ermöglichen. In diesen Fenstern werden winzig kleine Aluminiumspiegel zwischen den Glasflächen so eingebaut, dass diese mit Niedrig-Spannungen bewegt werden können. Im Sommer kann es zum Beispiel das Ziel sein, möglichst viel Wärme und Licht von außen zu reduzieren. Dann werden die Spiegel parallel zu den Fensterscheiben eingestellt, wodurch sie Wärme und Licht stark reflektieren. Im Winter stellt man die Spiegel dann senkrecht, sodass sie von beidem möglichst viel durchlassen. Man kann die Spiegel aber auch so einstellen, dass sehr viel des natürlichen Lichts von außen an die Decke eines Raumes reflektiert wird. Dies verhindert, dass man selbst im Raum durch flach einfallendes Licht geblendet wird, von der Decke aber viel Licht im Raum verteilt wird, was zu einer Reduzierung von künstlichem Licht und somit zu einem geringeren Energieverbrauch führt.

Nach den spannenden Vorträgen fanden in den drei Fachbereichen noch die Laborbesichtigungen statt. Während in der Tierphysiologie von Frau Prof. Stengel der Schwerpunkt auf den Versuchsobjekten (Schaben und Falter) lag, ging es in den Laboren von Herrn Prof. Fuhrmann-Lieker und Herrn Prof. Hillmer viel um die Herstellung und Analyse von Nano- und Mikrostrukturen. Auch wenn man die Reinräume, in denen diese Arbeiten stattfinden, nicht betreten durfte, bekamen die Schülerinnen und Schüler doch einen guten Eindruck von den Gerätschaften, die für diese Arbeiten notwendig sind.

Mit vielen neuen Eindrücken ging es um 17:00 Uhr zurück zum Internat, wobei die Busfahrt entweder dazu genutzt wurde, das Gehörte und Gesehene zu diskutieren oder in aller Ruhe zu verarbeiten. Auch wenn die Informationsfülle an diesem Nachmittag sehr dicht war und die Laborführungen zeitlich zu kurz waren, um wirklich in die Tiefe zu gehen, zogen die meisten Schüler:nnen doch ein positives Fazit dieser Exkursion. Eine Schülerin unserer Partnerschule fasste dies in folgenden Worten zusammen: „Eine solche Gelegenheit bekommt man nicht jeden Tag, die muss man einfach mitnehmen. Es war ein total spannender Nachmittag“.

Um den nächsten Jahrgängen wieder eine solche Gelegenheit zu geben, wurden schon die ersten Gespräche mit dem Geschäftsführer des CINSaT, Herrn Dr. Daniel Merker, geführt. Ohne ihn, und das muss an dieser Stelle deutlich gesagt werden, würden diese Exkursionen nicht stattfinden. Denn Herr Dr. Merker ist der Organisator vor Ort und unser Ansprechpartner. Er sorgt dafür, dass sich immer wieder Professorinnen und Professoren finden, die für uns die Labor öffnen und uns über ihre Fachgebiete informieren. Von ihm kommt auch der Vorschlag, nächstes Jahr einen ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkt zu setzen, den wir sehr spannend finden. Wir freuen uns schon jetzt auf die Exkursion im nächsten Jahr, die uns dann hoffentlich zum Hauptstandort der Universität Kassel führen wird.

MINT-EC-Newsletter bestellen

Alle Neuigkeiten auf einen Blick Abonnieren

X

DSGVO - Cookieshinweis

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.