Am Anreisetag trafen wir uns nachmittags in einer Jugendherberge. Nach dem Check-In und einem kurzen Kennenlernen folgte eine Stadtführung durch die „Fächerstadt“ Karlsruhe. Hierbei schauten wir unter anderem das Schloss und das Bundesverfassungsgericht an, bevor wir gemeinsam zu Abend aßen.
Am nächsten Tag liefen wir direkt nach dem Frühstück zu Fuß zum KIT-Campus-Süd (Karlsruher Institut für Technologie). Dort durften wir vormittags einem spannenden Vortrag zur Geothermie zuhören. Diesen fand ich besonders interessant, da ich bisher noch nicht viel über die Energiegewinnung aus Erdwärme gehört hatte. Nach dem Mittagessen in der Mensa des KIT war es unsere Aufgabe in kleinen Gruppen die Schaufeln eines Wasserrades so zu konstruieren, dass das Wasserrad einen möglichst hohen Wirkungsgrad erzielt. Meine Gruppe erreichte einen relativ guten Wirkungsgrad von fast 30%. Nach dem Abendessen trafen wir uns zum Plenum im Gruppenraum, um zum vergangenen Tag ein Feedback zu geben und zwei lustige Gruppenspiele zu spielen.
Am Freitag ging es schon um 8 Uhr los, da wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Daimler in Wörth fahren mussten. Während einer dreistündigen Betriebsführung bekamen wir einen Einblick in den Bau von LKWs. Hierbei war sehr auffällig, dass die Arbeit überwiegend von Robotern verrichtet wird und die Menschen selbst fast ausschließlich für die Materialbeschaffung und die Überwachung der Roboter zuständig sind. Die Führung behandelte die komplette Bandarbeit und somit konnten wir dem Bau eines LKWs von der Anlieferung der einzelnen Teile bis zum ersten Test des LKWs beiwohnen. Nach dieser, für mich sehr beeindruckenden Führung gab es in der Kantine Mittagessen, bevor wir wieder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Karlsruhe fuhren, genauer gesagt zum KIT-Campus-Ost, welches das IFKM (Institut für Kolbenmaschinen) ist. Hierbei erfuhren wir grundlegende Informationen dazu, wie ein Motor funktioniert, was der Dieselskandal ist und wie wir in Zukunft fahren werden. Nachdem wir noch das Blockheizkraftwerk und den Motorenprüfstand besichtigt hatten, ging es für uns wieder zurück in die Jugendherberge und wir ließen den letzten Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und dem Plenum ausklingen.
Am Samstag hielten alle, nachdem wir gefrühstückt und ausgecheckt hatten, alleine oder in kleinen Gruppen ihre Abschlusspräsentation. Wir konnten uns hierfür ein Thema aussuchen, das etwas mit „Mobilität und Energie“ zu tun hat. Meine Gruppe wählte das Thema „Autonomes Fahren“, welches wir während des Camps vorbereitet hatten, aus. Nach sehr interessanten und informativen Präsentationen und MINT-EC-Camp-Tagen endete das Camp mit der Zertifikatsübergabe und der selbstständigen Heimreise.
Abschließend kann ich sagen, dass ich jedem MINT-Interessierten die Teilnahme an einem MINT-EC-Camp empfehlen kann. Man hat nicht nur die Möglichkeit, neue Leute mit ähnlichen Interessen kennenzulernen, sondern erfährt auch mehr über interessante Themen, die sonst in der Schule nicht so intensiv behandelt werden.
Lina Schock, Jg2