Liebigschule Gießen, Gießen Liebigschulbienen sind nun digital

Schule

Die Liebig-Schule in Gießen hat seit 8 Jahren eine Bienen-AG. Die Bienen der zurzeit acht Bienenstöcke befinden sich auf einer Dachterrasse des A-Hauses der Schule.

Im Januar 2019 hat sich die AG der Schule unter Leitung von Frau Dr. Sigrid Schmitt und Frau Dr. Sandra Karl bei dem Projekt we4bee, das von der AUDI-Stiftung gefördert wird, mit einem Bewerbungsvideo für einen digitalen Bienenstock beworben, um die Bienen bei ihrer Entwicklung besser zu beobachten, die Häufigkeit von Manipulationen am Bienenvolk zu reduzieren und dadurch ihre Gesundheit besser zu kontrollieren. Erfreulicherweise wurde die Liebigschule aus fast 300 hochwertigen Bewerbungen ausgewählt.

We4bee ist ein speziell für Schulen konzipiertes Projekt, was von dem emeritierten Biologieprofessor Jürgen Tautz und der AUDI Stiftung für Umwelt konzipiert wurde. Zum einen wird den Schulen Lehrmaterial zur Verfügung gestellt, das Fakten rund um die Honigbiene interaktiv und fächerübergreifend vermittelt. Außerdem erhält jede teilnehmende Schule eine Top Bar Hive (TBH) Bienenbeute, die mit verschiedenen Sensoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht, Schall und Feinstaubbelastung sowie einer Innen- und einer Außenkamera und einem Mini-Computer ausgestattet ist. Es wird beabsichtigt, die mit dieser Technik erfassten Daten per Internet an die Arbeitsgruppe von Informatikprofessor Andreas Hotho an der Universität Würzburg zu übertragen, wo sie aufbereitet werden und zentral in einer Datenbank in der Cloud gespeichert werden. Die Messwerte der „eigenen“ Bienenbeute sollen der Schulgemeinde mittels Handy- oder Web-App abrufbar und auszuwerten sein sowie mit den Daten anderer Schulen verglichen werden können. Sie sind frei unter analytics.we4bee.org; zugänglich. Das Projekt ist in diesem Frühjahr gestartet und in den nächsten Jahren sollen weitere Schulen folgen.

Das Ziel des Projekts ist, die Umwelteinflüsse auf Bienen standortvergleichend zu erforschen, die Bedürfnisse der Bienen zu erkennen und das Wohlergehen der Völker zu fördern. Die Liebig-Schule war die sechste von 100 Schulen, die mit einem neu entwickelten Bienenstock ausgestattet wurde. So können die Schülerinnen und Schüler auf Datensammlung rund um das Verhalten und Wohlergehen der Bienen gehen und damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Die digitale Beute wurde im Juni geliefert und von den Schülerinnen und Schülern der Bienen-AG unter Leitung von Frau Jelena Kupfer, eine Lehramtsstudentin für Biologie der Uni Gießen, die ihre Examensarbeit über die Inbetriebnahme der digitalen Beute mit Schülern und deren Einsatz im Unterricht anfertigt, zuerst mit einer lösungsmittelfreien Wetterschutzlasur von außen gestrichen. Anschließend haben ein paar der AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Technik mit Hilfe eines Video-Tutorial in die Beute eingebaut und auf ihren Platz auf der Dachterrasse aufgestellt. Kurz danach sind die Bienen in die Beute eingezogen. Das Besondere an diesem Beutesystem ist, dass die Bienen ihre Waben selbst ausbauen und keinerlei Eingriffe des Menschen vorgesehen sind. Ein großes Sichtfenster an der Seite erleichtert die Beobachtung zusätzlich zu den beiden Kameras. Die Entwicklung des Bienenvolks kann über die zur Verfügung gestellten Daten beobachtet werden. Die Liebigschule möchte die gewonnen Daten zum Beispiel im Rahmen von Jugend forscht Projekten auswerten.

       

Bild: im Vordergrund der digitale Bienenstock mit Wettermast auf dem Dach der Schule.

Hinten von links Armin Happel, Jelena Kupfer, Schülerinnen der Bienen-AG, Frau Dr. Schmitt und Schulleiter Herr Hölscher.

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