MINT-EC „Lernwerkstatt Klimawandel“ an der Altkönigschule

Daniel Keiser, Petra Duwe

Spätestens mit dem Aufkommen der Fridays for Future-Bewegung ist der Klimawandel endgültig im Bewusstsein junger Menschen angekommen. „Die Beschäftigung mit dem Klimawandel und seinen Folgen ist für die Jugendlichen heute viel selbstverständlicher, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Viele verfügen bereits über ein solides Hintergrundwissen, auf das wir aufbauen können“, konstatiert Kirsten Reichelt-Färber, die auf zehn Jahre Arbeit als Multiplikatorin für Klimabildung beim Umweltzentrum Hanau zurückblicken kann und in dieser Zeit zahlreiche Klimaprojekte an Schulen im Rhein-Main-Gebiet betreut hat. Warum sollte ein Thema, das den Jugendlichen längst geläufig scheint, weil es medial präsent ist und auch im Unterricht immer wieder aufgegriffen wird, nun extra im Rahmen einer Lernwerkstatt für die 10. Klassen behandelt werden? Schülerin Jiwon Lee aus der 10Ge der Altkönigschule hat darauf eine klare Antwort: „Wir sind uns über den Klimawandel  im Klaren, aber es ist wichtig, dass wir uns das Problem immer wieder vor Augen zu führen, um Wege zu finden, dagegen anzukämpfen.“ Und genau dazu wolle man die Schülerinnen und Schüler mit einem praxisorientierten Lernangebot motivieren, betont Reichelt-Färber vom Umweltzentrum.

Experimente, die einerseits lehrreich sind, andererseits aber auch Spaß machen, sollen den Transfer von der Analyse der naturwissenschaftlichen Grundlagen in die Alltagswelt der Jugendlichen ermöglichen. Außerdem soll eine globale Sichtweise auf die Problematik des Klimawandels mit lokalen und regionalen Bezügen verknüpft werden, zum Beispiel in Bezug auf die Möglichkeiten zur Gewinnung erneuerbarer Energien in Hessen oder die Bedeutung des heimischen Waldes für den Bodenschutz.

Um solche Themen in ansprechender Form zu vermitteln, bringen Reichelt-Färber und ihre Kollegen für die Lernwerkstatt, die in drei vierstündigen Modulen durchgeführt wird, jede Menge Anschauungs- und Versuchsmaterialien mit in die Schulen. Mehrere Räume werden für die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen vorab so ausgestattet, dass diese sich in Gruppen aufteilen und an verschiedenen Lernstationen experimentieren können – ein logistischer Aufwand und Materialeinsatz, der in dieser Form im Unterrichtsalltag nicht immer realisierbar ist. Aus diesem Grund hat Petra Duwe, Leiterin des Fachbereichs Naturwissenschaften an der AKS, … das Projekt an die Schule geholt.  Finanziert wird das Programm als Teil des Klimaschutzplans vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.

Wie sinnvoll solche Angebote in Ergänzung zum regulären Unterricht sein können, war dann auch an den Reaktionen der Schülerinnen und Schüler auf einige besonders effektvolle Experimente abzulesen. Als anhand eines herkömmlichen Wassersprudlers und eines Thermometers gemessen wurde, in welchem Maß CO2 Wärme absorbiert, zeigte sich Liam Beck (10Ge) überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, dass die Temperatur in dem Behälter so schnell ansteigt.“  Und so hielt die Lernwerkstatt für die jungen Klimaexpertinnen und -experten durchaus überraschende und aufrüttelnde Erkenntnisse bereit. „Ich finde es gut“, bilanzierte sein Klassenkamerad Amin Alaoui, „dass die Schule solche Projekte anbietet.“   

 

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