Johann-Michael-Fischer-Gymnasium, Burglengenfeld JMF Burglengenfeld wird mit bundesweitem Zukunftspreis der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen ausgezeichnet

Bild: Stefan Barte, Text: Petra Lehner, Laudatio von Prof. Dr. Bernd Ralle

Jährlich finden in Bayerns gymnasialer Oberstufe mehrere Tausend Projekt-Seminare statt. Das Chemie-Seminar „MINTerpol - Naturwissenschaftlichen Geheimnissen auf der Spur“ des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums Burglengenfeld, ist heuer eins von vier bayernweiten Projekten, das vom Kultusminister mit dem P-Seminar-Preis Bayern ausgezeichnet wurde und freut sich darüberhinaus über die Auszeichnung mit dem deutschlandweiten Cornelsen Zukunftspreis und ein Preisgeld von 5000 Euro. An der Preisverleihung nahmen neben den Schülerinnen und Schülern des P-Seminars, der Lehrkraft Petra Lehner, sowie dem Schulleiter Matthias Schaller, auch der Landrat des Landkreises Schwandorf Thomas Ebeling als Vertreter der Oberpfalz teil. 

Im Rahmen des Seminars wurde in den letzten beiden Schuljahren eine Broschüre mit Experimenten für Grundschulen inklusive eines passenden Experimentierkoffers entwickelt. Die Experimentierbroschüre wurde an alle Grundschulen des Landkreises Schwandorf verschickt und darüber hinaus erhielten die Grundschulen der Umgebung die Koffer mit über 2000 Versuchsmaterialien kostenlos.

Genauso wie sich der bayerische Kultusminister Dr. Michael Piazolo bei der Preisverleihung des P-Seminarpreis Bayern schwer beeindruckt vom Burglengenfelder Seminar zeigte, war dieses Mal Jury-Mitglied Prof. Dr. Bernd Ralle von der Technischen Universität Dortmund in seiner Laudation voll des Lobes für das Burglengenfelder Projekt:

Wie geht das: „Trockenes Wasser“?, „Eiszeit auf Bestellung“? oder „Gezuckerte Zauberei“? Wer wird bei diesen Themen nicht neugierig werden? Schülerinnen und Schüler der Grundschulen im Landkreis Schwandorf können diese und weitere Geheimnisse nunmehr auf experimentellem Wege erforschen und zwar dank eines herausragenden Projekts des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums Burglengenfeld. Verantwortlich dafür ist ein bemerkenswertes Projekt von 15 Schülerinnen und Schülern aus der Jahrgangsstufe Q11 des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums Burglengenfeld. Entstanden ist ein Koffer mit Materialien und Anleitungen für eine Reihe von naturwissenschaftlichen Experimenten, der den Grundschulen des Landkreises zur Verfügung gestellt wird. Allein dies ist schon bemerkenswert. Allerdings gibt es bereits viele Experimentierkoffer für den Sachunterricht in Grundschulen. Was die Jury jedoch besonders überzeugte, waren die Bedingungen, unter denen dieses Material erstellt und erprobt worden ist. So entwickelten die Schülerinnen und Schüler die Experimente trotz vollständigem Distanzunterricht vorwiegend daheim. Man darf annehmen,dass die Eltern sie mit sehr viel Wohlwollen unterstützten und die Küche als Labor zur Verfügung stellten. Zum Teil wurden die Versuche jedoch auch in der Schule erprobt - allerdings bedingt durch die Corona-Pandemie unter freiem Himmel - was der Begeisterung keinen Abbruch tat. Unter Anleitung ihrer Lehrerin, Frau Petra Lehner, achteten die Oberstufenschülerinnen und -schüler dabei auf die notwendigen Hygienemaßnahmen, die Sicherheitsvoraussetzungen sowie auf altersgemäße Beschreibungen und Formulierungen. Entstanden ist so ein Koffer mit den für die Experimente notwendigen Materialien und mit hochwertig gedruckten Versuchsbroschüren. Die Experimente sind nicht allein für den Unterricht in der

Schule geeignet, die jungen Schülerinnen und Schüler können sie

auch - zum Beispiel in Lock-down-Phasen - daheim mit Haushaltschemikalien durchführen. Da das Landratsamt Schwandorf die fertigen Versuchsbroschüren kostenlos an alle Grundschulen im Landkreis verschickt hat, erreicht das Projekt mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler.

In Deutschland wird es vermutlich noch geraume Zeit an Fachkräften mit gutem naturwissenschaftlichen und technischen Hintergrund fehlen. In unseren Schulen gehören die entsprechenden Schulfächer bekanntlich nicht unbedingt zu den beliebtesten. Das Projekt

trägt sicher dazu bei, dass die Begeisterung für naturwissenschaftliches Arbeiten bei den jungen Schülerinnen und Schülern geweckt wird und hoffentlich noch lange anhält. Die Oberstufenschülerinnen und -schüler profitieren ihrerseits von ihrem Einfallsreichtum und ihrem enormen Durchhaltevermögen. So weist die pädagogische und didaktische Forschung solchen Unterrichtskonstellationen, in denen Schülerinnen und Schüler gewisse Lehrerrollen übernehmen, eine positive Wirkung auf die Lern- und Motivationsbereitschaft zu.

Insofern ragt das Projekt des Johann-Michael-Fischer-Gymnasiums Burglengenfeld unter den vielen guten eingegangenen Bewerbungen um den Zukunftspreis der Cornelsen Stiftung Lehren und Lernen in besonderer Weise hervor. Es hat die Jury überzeugt

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