MINT-EC Interview zur Fortbildungsreihe der HPI Schul-Cloud „Mit Design Thinking neue Ideen für die digitale Schule entwerfen“

Interview: Svenja Kendik

In der Fortbildungsreihe „Mit Design Thinking neue Ideen für die digitale Schule entwerfen“ wollten Schüler*innen aus ganz Deutschland wissen, wie digitale Schule zukünftig aussehen könnte. Was sind neue Rollen für eine Welt, in der alle voneinander lernen? Welche Schulfächer bereiten auf fluktuierende Berufsfelder vor? Wie eine Lehr- und Lernumgebung gestalten, die alle Lerntypen unterstützt? Und wie funktionieren Austausch und Interaktion in einem digitalen Schulsetting?

Zu diesen Fragestellungen erarbeiteten die Schüler*innen in Kleingruppen per Videokonferenz Lösungen. Mithilfe sogenannter Mural Boards, browserbasierten interaktiven Kollaborationsplattformen, erstellten sie Prototypen. Vier Spezialist*innen für Didaktik und Design Thinking leiteten die Fortbildungsreihe und standen ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Im folgenden Interview schildern Lilja, Carl und Alexander, drei der Teilnehmer*innen der Fortbildungsreihe, ihre Eindrücke.

 

MINT-EC: Hallo ihr drei. Wie geht’s euch? Wie läuft’s gerade in der Schule?

Lilja: Eigentlich ganz gut. Die Schule ist jetzt kurz vor den Sommerferien ein bisschen stressig. Wobei… eigentlich weniger als sonst. Wir müssen wegen Corona nämlich nur Klausuren in den Hauptfächern schreiben. Da haben wir mehr Zeit zum Lernen und ich kann mich besser konzentrieren und vorbereiten.

Carl: Bei mir ist auch alles okay. Ich bin gerade in Frankfurt (Oder), das ist ganz schön. Aus dem Fenster kann ich Polen sehen (dreht seinen Bildschirm und zeigt uns die Aussicht).

 

Erzählt mal: Wie habt ihr von dieser Fortbildungsreihe erfahren?

Lilja: Durch eure E-Mail. Außerdem gab es einen Lehrer, der gerne selbst mitgemacht hätte. Weil das nicht ging, hat er uns davon erzählt. Er meinte, er würde sich freuen, wenn wir ihm und der Klasse danach davon berichten.

Alexander: Ich schaue immer auf der Webseite von MINT-EC nach, was angeboten wird und da habe ich die Fortbildungsreihe entdeckt.

Carl: An meiner Schule belegen alle Schüler*innen AGs; ich bin in Informatik. Da hat mir meine Lehrerin von der Fortbildung zu Design Thinking erzählt. Das fand ich interessant. Mit der HPI Schul-Cloud habe ich mich auch schon auf der Informatikebene auseinandergesetzt. Ich habe zum Beispiel ein Programm entwickelt, das mir alle Events geordnet anzeigt.

Ach, dann codest du also schon richtig?

Carl: Ja, das macht mir Spaß.




War euch die Arbeitsmethode „Design Thinking“ vor dieser Fortbildungsreihe schon ein Begriff?

Alexander: Ich habe letztens schon an „Digital Insights“ teilgenommen. Dort konnte ich das schon in einem ähnlichen Projekt ausprobieren.

Lilja: Für mich war das ganz neu.

 

Was hat euch an der Fortbildungsreihe besonders interessiert?

Alexander: Mich hat die Idee neugierig gemacht, etwas spezifisch für Nutzer*innen zu entwickeln und mit ihnen abzusprechen, was sie brauchen. Außerdem finde ich, dass Gruppenarbeit optimiert werden sollte. In der Schule erledige ich oft alle Aufgaben allein, statt mit den anderen zusammen. In der Fortbildungsreihe zum Design Thinking war das nicht so. Vielleicht, weil es eine freiwillige Veranstaltung war.

Lilja: Genau, viele machen in der Schule nicht mit; hier schon. Außerdem war ich mit einer Freundin in einer Gruppe und der Dritte in unserem Team war auch nett. Das hat gut gepasst. Grundsätzlich denke ich, Design Thinking fokussiert die Menschen und ihre Bedürfnisse. Deswegen fand ich die Fortbildungsreihe spannend.

Carl: Also mich interessiert der Prozess der Ideenfindung. Das fällt mir nicht immer leicht. Aber die Prozesse, die ich jetzt gelernt habe, helfen mir. Das nutzer*innenorientierte Arbeiten war für mich nicht neu. Wenn ich im IT-Bereich etwas entwickle, muss ich irgendwann die Zielgruppe miteinbeziehen. Mich hat mehr die Methodik interessiert. Das Mural Board zu nutzen, hat mir deswegen gut gefallen. Da konnten alle spontan und flexibel zusammenarbeiten.

 

Ihr konntet aus mehreren Vorschlägen ein Projekt wählen. Wofür habt ihr euch entschieden und warum?

Lilja: Ich finde alles zum Thema Kommunikation sehr interessant. Außerdem möchte ich gerne Menschen helfen. Deswegen habe ich mich für das Projekt entschieden, in dem wir neue Interaktions- und Austauschmöglichkeiten für die digitale Schule von morgen entwickeln.

Alexander: Wir haben ein neues Fach für eine Welt entworfen, in der wir nicht wissen, welche Berufe es in Zukunft geben wird. Ich wünsche mir, dass Schule und Alltag mehr vernetzt werden. Ich möchte nicht nur Formeln in Mathe lernen, sondern auch wissen, wie die aktuelle Situation für eine Person ist, die das für ihren Beruf braucht. Deswegen haben wir das Fach „Lebenskunde“ erarbeitet.

 

In deinem Bericht hast du geschrieben, dass du dir bei einigen Projekten der anderen gleich dachtest, die könntet ihr mit eurem kombinieren. Geht dir das im Unterricht auch so?

Alexander: Nein, das fand ich nur bei dieser Fortbildung so. Aber ich fände es schön, wenn es so wäre.

Lilja: Ja, dass es ganzheitlich wird! Wir haben Martin Luther in drei unterschiedlichen Fächern zu drei unterschiedlichen Zeiten im Jahr behandelt. Das hätten wir doch super kombinieren können.



Was sind eure abschließenden Eindrücke? Wie hat euch die Fortbildungsreihe „Mit Design Thinking neue Ideen für die digitale Schule entwerfen“ gefallen?

Lilja: Mir hat es viel Spaß gemacht. Der Austausch war super, das fehlt mir gerade in der aktuellen Zeit sehr. Ich habe mich auf alle Termine richtig gefreut. Außerdem fand ich es toll, gemeinsam Ideen zu entwerfen, kleinschrittig vorzugehen und die Zielgruppe mitzudenken. Ich habe gemerkt, wie wichtig und hilfreich Feedback und Austausch sind. Jetzt nach der Fortbildung überlege ich sogar, ob ich etwas in die Richtung studiere.

Alexander: Ich fand die Gruppenarbeit super.

Carl: Ich fand die Fortbildung gut, weil das mal praktischer war. Bei uns ist der Informatikbereich sehr stark auf die Theorie konzentriert. Sowas wie Coden lernen wir gar nicht wirklich. Das finde ich schade. Die Dinge, die für mich in der Zukunft relevant sein werden, muss ich mir meist selbstständig aneignen. Deswegen mag ich praktische Fortbildungen, wie diese, gerne.

 

Hier ein tieferer Einblick, wie die Schüler*innen die Methode „Design Thinking“ verstanden und den spezifischen Fragestellungen entsprechend umgesetzt haben.

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