Am 4. Juli 2024 unternahmen die Biologie Grundkurse der Q1 eine Exkursion zum Emscherpark Recklinghausen, der sich rund um den renaturierten Suderwicher Bach erstreckt.
Nachdem wir in der vorherigen Unterrichtsreihe viel über Ökosysteme und die Folgen von Eingriffen in die Natur lernten, bot uns der Suderwicher Bach, der früher stark begradigt und kanalisiert war, die Gelegenheit, das theoretische Wissen mit eigenen Erfahrungen zu verknüpfen.
Die Renaturierung, die vor fünf Jahren abgeschlossen wurde, sollte ein natürlicheres Bachbett und eine größere Artenvielfalt wiederherstellen. Unser Ziel war es daher zu erforschen, inwieweit die Renaturierung des Suderwicher Bachs bisher geglückt ist.
In Begleitung unserer Kurslehrerinnen Frau Ahrens und Frau Lenz, führte uns ein Mitarbeiter der Emschergenossenschaft durch den aufwendig hergerichteten Park, wo wir schließlich dem renaturierten Bach und seinen Bewohnern auf den Grund gingen.
Passend zu unserer Erkundungstour am Wasser begrüßte uns der Tag mit einem ausgiebigen Regenschauer, der uns direkt das passende Setting für unsere Tour lieferte. Gummistiefel waren dabei unser unverzichtbares Mode-Accessoire, mit denen wir uns tapfer in die dann aber doch schnell vorbeiziehende Nässe stürzten.
Der Spaziergang durch den Park ließ uns auf viele interessante Entdeckungen stoßen.
Wir bekamen den mäandernden Verlauf zu sehen, der die ursprüngliche Fließgeschwindigkeit und Selbstreinigungsfunktion des Baches wiederherstellt, Uferzonen die mit einheimischen Pflanzen bestückt wurden und geschaffene Flachwasserzonen, die unterschiedlichen Lebensräumen und Lebewesen Platz bieten. An einem weiteren Abschnitt konnten wir sehen, wie sich die Vegetation in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Sträucher und Bäume hatten die Uferzonen zurückerobert und schufen so ein stabiles Ufer, das weniger anfällig für Erosion ist. Während der Regen langsam nachließ und die Sonne durch die Wolken spähte, hatten wir unsere ersten Begegnungen mit den Bewohnern des Bachs. Mit Becherlupen, Sieben und Testkits ausgerüstet, machten wir uns an die Arbeit. Wir entnahmen Wasserproben und führten diverse Tests durch, um beispielsweise den pH-Wert oder den Sauerstoffgehalt des Wassers zu ermitteln.
Gleichzeitig beobachteten wir die Tierwelt im Wasser. Besonders beeindruckend war die Vielfalt von Insektenlarven und Weichtieren, die sich wieder angesiedelt haben. Frau Lenz und Frau Ahrens erklärten uns die Bedeutung dieser Tiere als Indikatoren für die Wasserqualität.
Nach Abschluss unserer Forschungen reflektierten wir das, was wir gelernt hatten.
Dabei wurde deutlich, wie positiv sich die Renaturierungsmaßnahmen bisher schon auf das Ökosystem ausgewirkt haben. Viele von uns waren überrascht, wie schnell sich die Natur erholen kann, wenn ihr Raum zur Entfaltung gegeben wird.
Die Rückkehr einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt zeigte uns die Bedeutung solcher Projekte für den Erhalt der Biodiversität, den Schutz unserer Gewässer und den Mehrwert, den ein solches Projekt auch für Schüler*innen und Familien haben kann.
Diese Exkursion hat uns neben den praktischen Einblicken auch unser Bewusstsein geschärft, wie wichtig es ist, natürliche Lebensräume zu bewahren und wiederherzustellen.