Gymnasium bei St. Michael, Schwäbisch Hall Den Fuchs zum Laufen gebracht - App-Inventor-Challenge Schwäbisch Hall

Dorothee Leister, dorothee.leister@schwaebisch-hall.de

Stille Konzentration liegt in dem großen Raum im 6. Stock in der Hauptverwaltung der Bausparkasse. Die Dreierteams sitzen verteilt im Raum an Tischen, ihre Blicke sind vertieft auf die Monitore ihrer Laptops und Tablets, dazwischen eine kurze Beratung untereinander, eine schnelle Notiz auf einem Block. „Wir haben am Anfang etwas Zeit verloren“, sagt Falk (14). Er und seine zwei Mitstreiterinnen haben ihre Rollen klar verteilt: Antonia ist die Programmiererin, Emilia testet das Programm, Falk ist Berater und für das Design zuständig. Die drei sind sich einig: „Die Aufgabe ist machbar, aber anspruchsvoll“.

Die Aufgabe besteht aus mehreren Programmierstufen: Zunächst müssen die Teams eine Straße programmieren, auf der ein LKW fährt. Ein Fuchs soll diese Straße überqueren mit einer Schubkarre, auf der er Baumaterial transportiert. Kollidiert der Fuchs mit dem LKW, ist das Baumaterial verloren, er muss von neuem beginnen. Erreicht er die andere Straßenseite, kann er dort ein Haus bauen. Nach den Grundausbaustufen können die Teams das Spiel noch durch Extras spannender und ansprechender gestalten.

Technische Grundlage der Programmierung ist der App-Inventor, entwickelt vom renommierten Massachusetts Institute of Technology. „Das Baukastensystem für App-Entwicklungen ermöglicht Jugendlichen, die Grundstrukturen der Programmierung zu lernen“, erläutert Lehrerin Monika Eisenmann vom Gymnasium bei St. Michael, die als Betreuerin vor Ort ist. „In den höheren Klassen steigen die Schülerinnen und Schüler dann auf textuelle Programmiersprachen um.“ Sie und ihr Kollege Matthias Zimmer haben die Aufgabe für die diesjährige Challenge entwickelt. Diese soll so bemessen sein, dass sie für Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen mit drei bis vier Jahren Informatikunterricht anspruchsvoll, aber nicht unlösbar ist.

Monika Eisenmann betreut Leni, Niklas und Pippa. Sie sind 15 Jahre alt und haben vorletztes Jahr in der Schule erste Erfahrungen mit Inventor gemacht. Was braucht man, um erfolgreich zu programmieren? „Logisches Denken, gute Ideen, Durchhaltevermögen“, zählen Leni und Niklas auf. „Und Gummibärchen als Nervennahrung“, ergänzt Pippa und lacht.

Während die 15 jungen Programmierer noch an ihrer App tüfteln, zählt die Jury schon die Punkte der Zwischenergebnisse zusammen. Die Jury, das sind Barbara Krimmer, Thomas Fehrmann und Georg Schiele, erfahrene IT-Experten aus der Bausparkasse. Georg Schiele ist begeistert vom Ehrgeiz der Teilnehmenden: „Sie haben die Aufgabe super schnell erfasst und sofort losgelegt. Sie arbeiten sehr selbstständig und man merkt, dass sie gute Vorkenntnisse haben.“ Bemerkenswert sei auch das ausgeglichene Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen. „Programmieren ist eben keine Männer-Domäne!“ Die Jury gibt zum Schluss noch Extrapunkte für kreative Ideen und verkündet dann das Siegerteam: Gewonnen haben Tim, Jacob und Niklas vom Gymnasium bei St. Michael. Das zweite Team des GSM (Pippa, Leni und Niklas) verpasste mit einem respektablen 4. Platz nur knapp das Siegerpodest.

Bei der Preisverleihung hilft Stefanie Klenk vom Bereich Personal. Sie hält den Kontakt zu den Schulen der Region und hat die Challenge organisiert. „Toll, dass die Jugendlichen so viel Spaß beim Programmieren hatten“, sagt sie. „Vielleicht sehen wir die eine oder den anderen als Praktikanten wieder.“

MINT-EC-Newsletter bestellen

Alle Neuigkeiten auf einen Blick Abonnieren

X

DSGVO - Cookieshinweis

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.