Steinhagener Gymnasium, Steinhagen Schülerinnen und Schüler schicken Ballon ins Weltall

Annemarie Bluhm-Weinhold

Traumstart für den Wetterballon des Steinhagener Gymnasiums am 20.06.2018:
Mittwochmittag Punkt 13.30 Uhr hob er am Gymnasium ab und flog bis in 38 Kilometer Höhe. Am Abend war er zurück auf der Erde.

Große Show und großer Bahnhof auf der Wiese vor dem Gymnasium: Die Schule – »unser UFO« –, so Schulleiter Stefan Binder bildete den passenden Hintergrund für den Ballonstart. Schließlich war der Rand des Weltalls das Ziel des mit Helium gefüllten Wetterballons. Wie exklusiv am 14. Juni berichtet, wollten die Achtklässler aus dem »Galileo«-Profil und ihr Physiklehrer Andreas Frerkes den Ballon in die Stratosphäre schicken. Bestückt mit einer Sonde mit zwei Kameras, GPS-Tracker und Datenlogger, sollte der Ballon wichtige Klimadaten mit hinunterbringen.

Am Morgen hatten Andreas Frerkes, die Schüler und die Profis der Firma Stratoflights aus Blomberg, die das Projekt technisch und bürokratisch unterstützten, noch skeptisch in den wolkenverhangenen Himmel geblickt. »Man darf nicht starten, wenn mehr als 50 bis 60 Prozent Wolken am Himmel sind«, erklärte Ben Barrelmeyer, der gemeinsam mit seinem Lehrer die Show vor der Schule moderierte. Doch bis zum Mittag war der Himmel aufgeklart: bestes Flugwetter also.

Schulleiter als Schirmherr
Schulleiter Stefan Binder fungierte zugleich als Schirmherr des Projekts. Mit Countdown, Lichteffekten und Nebel, inszeniert vom Technikteam des Gymnasiums, begleitet von Schülern und Schaulustigen sowie 100 Luftballons, stieg der Wetterballon auf. Nein, nicht »Major Tom«, sondern die dramatischen
Klänge von »Star Trek« waren zu hören – dabei schwebte er doch »völlig losgelöst«.

Mitten im Deister gelandet
Herunter kommen sie alle – der Steinhagener Wetterballon landete in Bad Nenndorf. Die Bergung war ein Abenteuer, wie Marcel Dierig gestern Abend sagte. Da der Steilflug in die Stratosphäre weitgehend im Blindflug passiert – nur unterhalb von zehn Kilometern Höhe ist er per GPS zu erfassen –, hatten die Schüler seine Flugbahn berechnet: In Lauenau, dicht an der A 2, sollte er landen. Also schwangen sich Andreas Frerkes, das Stratosflight-Team und die Schüler Ben Barrelmeyer, Jonas Althoff, Hannah von der Heydt und Liv Johanning direkt nach dem Start ins Auto. Ziel: der Edeka in Lauenau. Dort warteten sie auf die Rückmeldung des GPS. Und dieses führte sie in ein Waldgebiet im Deister. »Mitten im Nirgendwo«, so Dierig. In einem Baum hatte sich der Fallschirm verfangen. Zur Bergung der Sonde war eine Klettertour nötig. Die erste Auswertung: »Tolle Daten, tolle Bilder«, sagte Andreas Frerkes. Bis auf 38.076 Meter Höhe hat es der Ballon gebracht und damit 3,1 Kilometer höher als beim ersten Weltraum-Projekt 2014.

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