Modellschule Obersberg, Bad Hersfeld MSO-Schülerinnnen nun Meeres-Verbündete beim WWF

Alena Nennstiel

Hersfeld-Rotenburg. Kira Göbel  und Amy Petzel  setzen sich gegen Plastikmüll ein. Sie sind „Meeres-Verbündete“ bei der WWF-Jugend.

Aus dem Plastikmüll Gartenartikel herstellen oder aus Plastik-Abfällen mithilfe eines 3D-Druckers Kleidung produzieren? Mit diesen Ideen haben sich die beiden Schülerinnen der Modellschule Obersberg beworben, um bei der WWF-Jugend „Meeres-Verbündete“ zu werden.

Bei der bundesweiten Ausschreibung mussten Interessierte eine Idee einreichen, wie Plastikmüll vermieden werden kann. Mit ihren Vorschlägen überzeugten die beiden Schülerinnen die Jury und sicherten sich einen Platz im zweiteiligen Aktionscamp. Angestoßen, an der Aktion teilzunehmen, hatte die beiden ihre Lehrerin Corina Klose.

In Aktionscamps haben sie viel gelernt

Im Mai ging es für Kira und Amy nach München zum ersten Teil des Aktionscamps. Dort wurden die Teilnehmer zu Multiplikatoren ausgebildet und vertieften das Problem von Plastikmüll in Ozeanen.

Kira beschäftigte sich näher mit Mikroplastik in Kosmetika. „Als ich wieder zuhause war, habe ich mithilfe einer App alle meine Sachen gescannt. In 90 Prozent meiner Schminksachen und Duschgels war Mikroplastik enthalten.“, erzählt die Schülerin.

Amys Gruppe kochte eine Mahlzeit für alle Teilnehmer. Die Herausforderung hierbei: Plastikfrei einkaufen. Dafür besuchten die Meeres-Verbündeten sogenannte „Unverpackt-Läden“, in denen man Lebensmittel unverpackt kauft. Dorthin bringt man beispielsweise leere Einmachgläser oder Marmeladengläser mit und kann dann Produkte bedarfsgerecht und unverpackt einkaufen.

Sie besuchten in München die Kanalisation

Von München aus ging es dann weiter nach Kroatien in eine Meeresschule. Vor Ort schaute sich die Gruppe, die aus insgesamt 23 Teilnehmern bestand, das Ausmaß des Plastikmülls live an. Zweimal Schnorcheln im Meer stand für die Meeres-Verbündeten auf dem Programm und das Sammeln von Müll am Strand gehörte zur Aktion.

„Da kamen schon einige Boxen zusammen“, erzählt die 17-jährige Amy. Ein besonderes Highlight erwartete die beiden Schülerinnen aus Bad Hersfeld noch in Kroatien: Während einer Bootsfahrt beim Sonnenuntergang beobachteten sie Delfine.

Sie sind Meeres-Verbündete

Beim zweiten Block der Aktion ging es für die Meeres-Verbündeten dann nach Berlin zur Nachbesprechung der Aktion. Ab dem kommenden Jahr wollen Amy Petzel und Kira Göbel, die beide Biologie als Leistungskurs belegt haben, Workshops anbieten und umliegende Schulen besuchen. „Wir könnten uns zum Beispiel vorstellen, in dem Workshop zu zeigen, wie man Seife selbst herstellt und so Plastik vermeidet“, erzählen die beiden Mädchen.

Sie wollen auf das Thema aufmerksam machen und die Schüler dafür sensibilisieren. „Jedes Mal, wenn ich einkaufen gehe und sehe, dass Gurken einzeln in Plastik verpackt sind, regt mich das auf“, sagt Amy Petzel.

Tipps, um Plastikmüll zu vermeiden

1. Nein zu Plastiktüten. Lieber die eigene Stofftüte mitbringen und so etwas für die Umwelt tun. Plastiktüten treffen vor allem Schildkröten, Haie und Wale schwer – die Tiere verwechseln den Plastikmüll mit Quallen und fressen die Tüten.

2. Kein Einmal-Besteck verwenden – es gibt umweltfreundlichere Alternativen.

3. Eine Brotdose sieht nicht nur hübsch aus, sie spart auch Verpackungsmüll.

4. Glasflaschen sind eine gute Alternative zu Plastikflaschen und können mehrfach verwendet werden.

5. Wieso nicht einfach für den Coffee-to-go den eigenen Becher mitbringen? Die Umwelt freut sich sicherlich, denn durch die Einweg-Becher entsteht viel Plastikmüll. Oftmals bekommt man einen kleinen Rabatt, wenn man seinen eigenen Becher mitbringt. Nachfragen lohnt sich.

6. Recycling Produkte kaufen.

7. Auf Mikroplastik in Kosmetik und Duschgels achten – zum Beispiel mithilfe einer App für das Smartphone. Wie der Name bereits verrät, ist Mikroplastik winzig klein und Kläranlagen können es nicht aus dem Wasser filtern. „Wissenschaftler gehen davon aus, dass bis 2025 jeder Meeresvogel Plastik in seinem Körper hat“, sagt Amy Petzel.

von Alena Nennstiel

Quelle: Hersfelder Zeitung online, online unter: www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/bad-hersfeld-ort56532/kira-goebel-und-amy-petzel-sind-meeres-verbuendete-bei-wwf-jugend-10706661.html, abgerufen am 25.11.2018

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