Goetheschule Wetzlar, Wetzlar International anerkannter Experte beeindruckt mit Vortrag zum Thema Wasser

Prof. Dr. Hans-Georg Frede zu Gast an der Wetzlarer Goetheschule

Hitze-Sommer, sinkende Flusspegel, Dürre, die der Landwirtschaft zu schaffen macht – all das ist vielen Menschen aus den vergangenen Jahren noch gut in Erinnerung. Auch in Zukunft werden die Sommer heiß und trocken bleiben und mancher fragt sich, ob wir uns inzwischen Sorgen machen müssen.

Unter dem Titel „Ohne Wasser kein Leben“ ging jetzt Prof. Dr. Hans-Georg Frede in einem Vortrag an der Wetzlarer Goetheschule dieser und vielen weiteren Fragen rund um das Thema Wasser nach. Rund 200 Zuhörer waren zu dem öffentlichen Vortrag gekommen.

 Prof. Dr. Hans-Georg Frede war unter anderem Leiter des Institutes für Landwirtschaftsökologie und Ressourcenmanagement an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er gilt als einer der international führenden Experten in den Themengebieten „Wasserwirtschaft, Bewässerung und Erosion“. Als solcher greift auch die Politik immer wieder auf Fredes Unterstützung zurück, er beriet unter anderem Frank-Walter Steinmeier und ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates für Düngungsfragen des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Auch auf umfangreiche internationale Erfahrung kann Frede zurückblicken: So arbeitete er im Rahmen von Auslandsprojekten oder Dozenturen unter anderem in den USA, Saudi-Arabien, Tunesien, China und Ecuador.

Während seines Vortrages in der Aula des Wetzlarer Oberstufengymnasiums wurde aber vor allem eines sehr deutlich: Frede ist ein Mann, der sich aufgrund seiner Wertvorstellungen und seines Menschen- und Weltbildes mit großem Engagement für die vielleicht wichtigste Ressource der Erde einsetzt: Wasser.

So konfrontierte er sein Publikum auch mit unangenehmen Fakten. Er erwähnte etwa, das nach Angaben der Vereinten Nationen 2,1 Milliarden Menschen das elementare Recht auf Zugang zu sauberem Süßwasser verwehrt bleibt, während es den Deutschen in dieser Hinsicht sehr gut geht: Trotz trockener Sommer ist nicht mit Wasserknappheit zu rechnen, da die Winter überproportional feucht werden, wie Prognosen des Deutschen Wetterdienstes vorhersagen.

Allerdings beeinflussen wir Deutschen die globale Wasserversorgung erheblich, klärte Frede auf und erläuterte, was es mit dem virtuellen Wasserhandel auf sich hat. Da zur Erzeugung von Lebensmitteln immense Wassermengen benötigt werden, importieren Staaten durch Lebensmittelimporte gewissermaßen Wasser aus anderen Teilen der Erde. Innerhalb dieses Systems gehöre Deutschland zu den Nettoimport-Ländern für Wasser, was insbesondere am hohen Fleischkonsum liege, und entziehe Staaten mit ohnehin knappen Wasserressourcen somit zusätzliches Wasser.

Bei seinem Vortrag über ein ebenso aktuelles wie brisantes Thema beeindruckte Frede durch seine reflektierte Sachlichkeit und Verständlichkeit. Klar und präzise versuchte er, alle Nachfragen zu beantworten und komplizierte Sachverhalte von der Textilproduktion über Seltene Erden bis zum Wasserverbrauch in der Landwirtschaft anschaulich darzustellen.

Ohne jeglichen Populismus wies der Wasser-Experte auch daraufhin, dass wir uns unser „Leben im Überfluss in Zukunft nicht mehr leisten können.“ „Wenn wir das nicht selber einsehen, werden uns andere darauf stoßen“, sagte er und verwies auf unsere Verantwortung. Und einen Tipp hatte er auch für seine Zuhörer: Der Wasserspareffekt, den wir durch ein verändertes Essverhalten erzielen können, sei um ein Vielfaches größer, als wenn wir im Haushalt einen tropfenden Wasserhahn reparieren oder die Toilettenspülung mit dem kleinen Knopf bedienen. Schulleiter Dr. Carsten Scherließ zeigte sich sehr erfreut über das so große Interesse. „In der Goetheschule versuchen wir“, so Scherließ weiter, „das Thema Nachhaltigkeit und Verantwortung auf unterschiedlichen Ebenen ernsthaft in den Blick zu nehmen.“

Im Februar wird die Vortragsreihe ihre Fortsetzung finden: Als Referent ist Prof. Dr. Andreas Dittmann zum Thema „Syrien“ eingeladen.

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