Pascal-Gymnasium, Münster IceCube – Physikunterricht direkt vom Südpol

 

„Was machen Neutrinos im Eis?“ und „Warum können diese ‚Geisterteilchen’ nur im Südpolarwinter beobachtet werden?“ Diese und andere Fragen konnte Dr. Martin Wolf am Donnerstag direkt vom Südpol aus beantworten. Per Konferenzschaltung war er im Pascal-Gymnasium Münster, im Klassenraum des Leistungskurses Physik Q1, virtuell natürlich. Zur Übertragung hatte Ellie Feitlinger vom Wisconsin IceCube Particle Astrophysics Center (WIPAC) eigens eine Satellitenverbindung zum Südpol schalten lassen.
Dr. Wolf arbeitet seit knapp einem Jahr am IceCube-Neutrino-Detektor in einer der extremsten Umgebungen der Erde. Dort kommt er mit einem Eiswürfel den hochenergetischen Neutrinos sprichwörtlich „auf die Spur“. Der gigantische Eiswürfel hat allerdings eine Kantenlänge von mehr als einem Kilometer. In ihm erzeugen die Neutrinos ab und zu Spuren der sogenannten Tscherenkow-Strahlung, die die Richtungen verraten, in denen die Quellen der Neutrinos liegen, eine Supernova oder eine Sternenkollision. „Damit wird der IceCube zu einem Neutrino-Teleskop, mit dem die stärksten Neutrinoquellen im All abgebildet werden können,“ erklärt Wolf.
Alleine ist Dr. Wolf jedoch nicht am Südpol. 43 Leute werden gebraucht, um die Amundsen-Scott-Südpolstation am Laufen zu halten: Ärzte, Köche, Piloten und alle möglichen Sorten von Technikern. Sie helfen dabei, den Neutrinos habhaft zu werden, die so schwer messbar sind, dass sie von den Physikern auch als ‚Geisterteilchen’ bezeichnet werden.
Begeistert waren die Pascaler von der Möglichkeit, selbst mit einem Forscher vor Ort zu sprechen und sich ein eigenes Bild von dem Projekt, der Stimmung im Projektteam und dem Leben am Südpol zu machen. Man waren sich einig: Unterrichtsstunden mit dieser neuen Lernmethode sollten unbedingt wiederholt werden.

 

 

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