Bei der
Elektrochromie handelt es sich um elektrisch leitfähige Polymere oder
Farbkomplexe, sogenannte „elektrochemische Alleskönner“, wie z.B. das
weitverbreitete „Berliner Blau“. Die Anwendungsmöglichkeiten sind zahlreich:
Von Akkumulatoren, über selbstabblendbare Spiegel bis zu Fenster, die ihre
Farbe aufgrund saurer, neutraler oder alkalischer Umgebung, Lichtintensität
oder mittels elektrischem Strom, sozusagen „auf Knopfdruck“, ändern.
Wir haben uns gefragt, wie ein solches „Wunderglas“ hergestellt werden kann und
worin die Anwendungsvorteile sowie die Herstellungsschwierigkeiten und andere
optimierbare Qualitäten, wie z.B. Lebensdauer, liegen. Außerdem haben wir uns
die Frage gestellt, wie diese Qualitäten ggf. beeinflusst oder angepasst werden
können.
Dazu haben wir elektrochrome Gläser nachgebaut und dementsprechend getestet.
Dabei mussten wir verschiedene Probleme, unter anderem bei der Herstellung,
beseitigen und haben dafür verschiede Lösungsansätze aufgestellt, getestet und
verglichen. Auch wenn viele unserer Ideen und Ansätze aufgrund von mangelnder
Ausrüstung oder einfach mit Bezug auf die Kostenfrage nicht immer praktisch
umsetzbar waren, haben wir doch gelernt, dass Theorie und Praxis komplementär
sind, jedoch manchmal auch zwei unterschiedliche Welten. Ganz spannend war
dabei, dass bereits kleine Anpassungen und Verbesserungen der Parameter, wie
z.B. die Genauigkeit der Spannung bei der elektrochemischen Abscheidung der
Farbstoffe, oft zu erheblichen Qualitätssteigerungen und manchmal sogar zu
neuen Räumen für neue Lösungsansätzen führen.
Wir waren letztendlich von der Vielfalt der Möglichkeiten der Elektrochromie
überrascht und auch davon wie vieles man mit Hilfe von kleinen Improvisationen
mit doch einfachen Mitteln im eigenen Schullabor umsetzen und selber testen
kann.