Gymnasium Philippinum, Weilburg Bleibt das Beamen Fiktion?

Frank Bröckl

Mit seinem Vortrag zur Physik in „Star Trek und Co.“ hat Prof. Dr. Markus Roth von der Technischen Universität Darmstadt die neue Naturwissenschaftliche Vortragsreihe des Gymnasium Philippinum im Komödienbau der Stadt Weilburg eröffnet.

Der Referent, der sich hauptsächlich mit Labor-Astrophysik, Plasmaphysik und Teilchenbeschleunigung mittels Laserstrahlen beschäftigt, nahm seine Zuhörer mit auf eine Reise durch das Universum im Allgemeinen und die Physik in Science Fiktion- Filmen wie „Star Trek“ im Besonderen.

Zu Beginn ging Roth der Frage nach, wie Raketen und Raumfahrzeuge angetrieben werden können, beispielsweise durch Kernkraft, Solarsegel und Kernfusion oder durch einen Antimaterie-Antrieb wie im Fall der „Enterprise“. In der Realität scheitere dies allerdings bereits an den riesigen Mengen an „Treibstoff“, die dafür benötigt würden. Am Beispiel eines TIE-Fighters aus „Star Wars“ zeigte Professor Roth weitere Grenzen von Science Fiction auf: Im Film erreichen diese mit Solarenergie betriebenen Jagdraumschiffe eine Geschwindigkeit von 1200 Stundenkilometer. Aus deren Flügelfläche lasse sich aber lediglich eine Leistung von 49,2 Kilowatt errechnen, was einem Kleinwagen mit 66 PS entsprechen würde. Andere Dinge aus der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ haben jedoch durchaus den Sprung in die Realität geschafft: Dies sei zum einen der Kommunikator, der mit den ersten Klapphandys vergleichbar sei. Zum anderen arbeiten heute 3-D-Drucker annähernd wie ein „Replikator“ in der Filmvorlage, aus dem Captain Picard und Co. Speisen wie aus dem Nichts hervorzauberten. Auch „Traktorstrahlen“ gebe es inzwischen. So könne man mit Laserstrahlen einzelne Zellen hochheben und zielgenau wieder absetzen. „Was wohl auch in absehbarer Zukunft nicht funktionieren wird, ist das Beamen“, stellte Roth sehr zur Enttäuschung der zahlreichen Science Fiction- Fans unter den Anwesenden klar und erteilte der Vorstellung, dass es bald gelingen könne, Menschen oder Gegenstände in ihre Atome zu zerlegen, an einen bestimmten Ort zu transportieren und dort wieder zusammenzufügen, eine klare Absage.

Lang anhaltender Applaus belohnte den Referenten am Ende für seinen ebenso lehrreichen wie kurzweiligen Vortrag, der so manchen Zuhörer in bisher unbekannte physikalische Galaxien entführt hat. Carola Gerlach, Hauptverantwortliche für die Naturwissenschaftliche Vortragsreihe am Philippinum, bedankte sich bei Markus Roth mit einem Präsent. Ihr besonderer Dank galt den Weilburger Stadtwerken für die langjährige finanzielle Unterstützung, der Stadt Weilburg für die Bereitstellung des Komödienbaus und nicht zuletzt den an der Vorbereitung und der Planung der Reihe beteiligten Kolleginnen und Kollegen.

 

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